Universitäten unterscheiden sich von den vorangehenden Stufen des Bildungssystems. In der deutschen Sprache werden mit dem Begriff «Studieren» Besonderheiten der Hochschulstufe unterstrichen und damit die spezifische Form der Wissensaneignung resp. des Umgangs mit Wissenschaft und Wissenschaftlichkeit betont. Der Beitrag beschreibt einige traditionelle Konzepte, die sich mit dem Begriff verknüpfen und verbindet diese mit der Forschungsorientierung der modernen Universität. Damit wird die Frage gestellt, ob Studieren in diesem Verständnis der ergänzende Begriff zur Wissenschaftsdidaktik darstellt und diese deutlich von der Hochschuldidaktik unterschieden werden müsste.
Mit der Etablierung von pädagogischen Hochschulen sind Forschung und Entwicklung zu einer zentralen Aufgabe der Lehrerinnen- und Lehrerbildung geworden. Damit sind Erwartungen verbunden, die sich auf die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen, die Struktur der Hochschule oder auch auf die Teilhabe an der «Scientific Community» beziehen können. Der Beitrag zeigt einige Argumentationslinien auf, welche diese Forschungsorientierung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung begleiten. Er zeichnet anhand ausgewählter Dokumente die Diskussion der vergangenen Jahrzehnte nach und verweist auf die entsprechenden Bilanzen, die seit der Etablierung der pädagogischen Hochschulen gezogen wurden. Abschliessend werden einige Überlegungen zu einem forschungsorientierten Studium präsentiert.
Die "Verknüpfung von Forschung und Lehre" gehört zum Kern eines hochschulischen Selbstverständnisses, "Bildung durch Wissenschaft" ist das ergänzende Postulat für das Hochschulstudium. Hochschulbildung in diesem Verständnis verbindet die drei Pole Wissenschaft-Person-(berufliche/gesellschaftliche) Praxis, wobei die Studiengänge sich in ihren Betonungen und Ausprägungen sehr wohl unterscheiden. Gleichwohl sind Grenzen zu beachten, denn eine Überbetonung eines dieser Bezüge hat-so Ludwig Huber (1983, S. 128)-problematische Folgen. Es komme "• zum akademischen Zunftswesen oder zur scholastischen Wissenschaft, abgehoben von der Praxis und verkrustet gegenüber den Personen; • zur funktionalistischen Berufsausbildung, immunisiert gegenüber theo retischer Reflexion und Kritik, die Personen instrumentalisierend; • zum Salon oder zum therapeutischen Zirkel, spielerisch mit der Wissenschaft umgehend und resignierend oder passiv gegenüber der Praxis." (Huber, 1983, S. 128
Professorinnen und Professoren bilden traditionellerweise den akademischen Kernbestand von Universitäten und Hochschulen. Mit der Etablierung von Pädagogischen Hochschulen wird dieser Titel auch in den Institutionen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung zuerkannt. Welche formalen Regelungen gelten hier für die Verleihung dieses prestigeträchtigen Titels? Der Beitrag sichtet die Reglemente der deutschsprachigen Pädagogischen Hochschulen, fragt nach den individuellen Voraussetzungen, den Anstellungsverhältnissen und den Aufgabenprofilen sowie nach den Typen von Professorinnen und Professoren und unterscheidet schließlich drei Grundmuster von Vergabemodalitäten. Der Beitrag illustriert und diskutiert damit gleichzeitig einige Besonderheiten des Hochschultypus «Pädagogische Hochschulen».
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