In w 1 wird gezeigt, dal] --falls man zwei Linien beiderseits der Zink-K-Kante miteinander vergleieht --man einen mel]baren Unterschied in deren Intensit~ts-verh~ltnis fOr Reflexionen an den beiden verschiedenen 111-Fl~chen der Zinkblende erwarten kann. Dieser Unterschied h~ngt zusammen mit dem polaren Charakter der Zn S und wird verursaeht durch die Tatsaehe, dal3 die Phasendifferenz zwischen Prim~rwelle und Streuwelle ffir Streuung an Zink anders ist als fOr Streuung an Sehwefel. In w 2 werden MeBresultate gebracht, welehe den in w 1 erw~hnten Effekt sieherstellen. Den ZnS-Kristall kann man sieh aufgebaut denken aus Doppelschichten in der 111-Richtung, bestehend aus je einer Zn-Netzebene und einer S-Netzebene in einer Distanz yon einem VierteI der Gitterkonstante. Es wird nun an natorlichen Kristallfl~ehen gezeigt, dal~ die gl~nzende, gut entwlckelte 111-Fl~ehe die S-Atome der Doppelsehichten aul3en hat, w~hrend die matte, weniger gut entwiekelte Fl~che die Zn-Atome au~en hat. In w 3 werden die Resultate piezoelektrischer Untersuchungen gegeben. Bei Druck senkrecht zu den 111-Fl~chen wird die gl~nzende Fl~che (Sehwefel aul]en) positiv. In w 4 wird alas ZahlenmateriaI yon w 2 eingehend diskutiert. Es zeigt sich, dal3 es nStig ist anzunehmen, da~ nicht nur die Amplitude, sondern auch die Phase der von Atomen gestreuten RSntgenwellen eine Funktion des Ablenkungswinkels sei. Es wird die Abh~ingigkeit der Phase bei Streuung an Zink von Linien in der N~he der Zink-K-Kante abgesch~tzt. Diese Abseh~tzung wird in qualitativer Ubereinstimmung mit der Erfahrung gefunden. w 1. Einleitung.Gelegentlich einer n~heren Diskussion fiber die Ofiltigkeit des F riedelschen Satzes yon der Symmetrie der R Sntgeninterferenzen hat schon Ewald* die Behauptung ausgesprochen, dal3 dieser Satz nicht mehr zu gelten braucht, wenn man die individuellen Phasenunterschiede zwischen den an den verschiedenen Atomsotten gestreu~en Sekund~rwellen mi~ der Primarwelle in Betracht zieht.Diese Phasenunterschiede lassen sich nun for eine bestimmte Atomart in halbklassischer Weise leicht absch~tzen. Wenn n der (ira allgemeinen komplexe) Brechungsquotient einer nm" aus der betrachteten Atomart aufgebauten Substanz ist, E die elektrische Feldst~rke, D die dielektrisohe * P. P. Ewald und C. Hermann, ZS. f. Kris~. 65, 251, 1927. Ein ,,Beweis", den Ewald anf~ngiieh ffir die Richtigkeit des Friedelsehen Satzes gegeben hat (Physica 5, 363, 1925), wurde spfiter von ihm, durch eine Bemerkung der Herren N. H. Kolkmeyer, A. Karssen und J.M. Bijvoet dazu veranlal]t, widerrufen (Physica 6, 336, 1926). 23*
In einer Arbeit in dieser Zeitsehrift 1) hat der eine der Verfasser in den Hauptziigen eine Theorie des Atombaus entwickelt, yon der aus es mSglich seheint, eine Interpretation der optisehen sowie der RSntgenspektren zu geben, welcbe in engster Beziehung zu einer Doutung des periodischen Systems der Elemente steht. Naeh dem Erscheinen dieser Arbeit ist das zur Priifung der theoretisehen Vorstellungen geeignete r6ntgenspektroskopisehe Versuchsmaterial durch eine Untersucbung des anderen yon uns wesentIich vermehrt und in einer kiirzlieh ver6ffentliehten Arbeit l) in seiner Beziehung zur Theorie diskutiert worden, wodureh mehrere interessante Ergebnisse zutage getreten sin& In der vorllegenden gemeinsamen Arbeit wird nun auf den Vergleich des Versuehsmaterials mit der Theorie etwas genauer eingegangen als es in den erw~ihnten Arbeiten geschehen ist, indem besonders auf die Beziehung der R6ntgenspektren zur Deutung des peri0dischen Systems Riicksicht genommen wird. w 1. Theoretisehe Vorstellungen yore Atombau. Die erw~ihnte Theorie beruht auf einer Klassifikation der Elektronenbahnen im Atom mittels eines Vergleichs mit den station~ren Zust~nden eines Elektrons, das eine Zentralbewegung vollfiihrt. Dabei werden die Bahnen dureh das Symbol nk gekennZeichnet. Hier bedeutet ~ die sogenante ,Hauptquantenzahl", die in dem Grenzfall, wo die Zentralbewegung in eine einfaeh periodisehe Keplerbewegung fibergeht, fiir die Bestimmung der Energie allein ausschlaggebend ist, wie es in der Balmerformel des Wasserstoffspektrums zutage tritt. Die ,Nebenquantenzahl" k, deren Einflu~ auf die Energie yon der Abweiehung der Bewegung yon einer einfaeh periodischen bedingt ist, bestimmt 1) N. Bohr, ZS. f. Phys. 9, 1, 1922. Die Abhandlung ist inzwisehen, mit einigen erl~uternden Figuren versehen, zusammen mit zwei friiheren Aufs~tzen allgemeiner Art als ein Heft der Sammlung Vieweg unter dem Titel ,Drei Aufs~tze i~ber Spektren und Atombau" ersohienen. Es ist die Absicht des Verfassers, in einer Reihe yon Aufs~itzen ~u dieser Zeits~hrift die Ergebnisse dieser Abhandlung, sowohl was die allgemeine Grundlage wie die Ausffihrung yon Einzelheiten hetrifft, n~her zu diskutieren. s) D. Coster, l~hil. Mag. 48, 1070, 1922, 44, 546, 1922. Siehe auch" die Leidener Doktordissertation 1922.
Es wird tiber neue Messungen des Bandenspektrums des N+-Mo]ekiils berichtet. Die Banden wurden in einem Hohlkathodenrohr (Spannung 1000 bis 1500 Volt) erregt. Sie sind grSl~tenteils nach Violett absehattiert; die mit h5heren Oszillationsquantenzahlen sind jedoeh nach Rot absehattiert, wahrend in einem Falle eine Zwischenstufe (symmetrisehe Bande ohne Kante)beobachtet wurde. Die X-Dublettlinien konnten nach der Spineinstellung des Leuehtelektrons klassifiziert werden. Eine neue Nullinienformel wird attfgestell t. Es werden weiter die StSrungen in den Anfangszust~inden v ~ 1 und 3 untersueht. Sie sind vom selben Typus wie die yon It t m a n untersuchten St5rungen in den C N-Banden 9 (StSrung eines ~Z-Terms durch einen ~/7-Term).]Jber die negativen Stickstoffbanden, die bekanntlieh dem N +-Molekfil zugeschrieben werden miissen, sind schon mehrere Arbeiten verSffentlicht wordenl).Eine grol~e experimentelle Schwierigkeit bei der Erzeugung dieser Banden besteht darin, dal~ die st~rksten Banden des normalen Stickstoffmolekfils (sogenannte zweite positive ~ruppe) etwa im selben Spektralgebiet liegen. Bei Benutzung eines wassergekfihlten Hohlkathodenrohres, das mit hoher Spannung (etwa 1000 bis 1500 Volt) betrieben wurde, sind die N2+-Banden aber weitaus die st~rksten. Dies hat uns veranlal~t, mit einem solehen Rohr noeh einmal eine Durehmusterung dieser Banden vorzunehmen, zumal da einige Fragen, vor allem fiber die in diesen Banden auftretenden StSrungen, noch nicht gekl~rt waren.Die Banden wurden meistens in der zweiten Ordnung des grol~en Konkavgitters des Jns'tituts in einer Paschenaufstellung aufgenommen. Da die zweite Ordnung sehon etwa Zehnmal schw~eher als die erste 0rdnung ist und die Banden .4 v ~ 2, in 4enen die st5rung am leiehtesten nachzuweisen ist, ziemlich sehwach sin4, war eine sehr grol~e Expositionszeit (bis 75 Stunden) erforderlieh. Es war deshalb nStig, die Temperatur des Oitters sehr konstant zu haltenl Glficklieherweise ist die s im Kellergesehol~ des Instituts daffir sehr gfinstig. Der Gitterraum wird 1) hi.
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