Children's judgments about inclusion and exclusion of children with disabilities were investigated in a Swiss sample of 6-, 9-, and 12-year-old children from inclusive and noninclusive classrooms (N = 422). Overall, the majority of children judged it as morally wrong to exclude children with disabilities. Yet, participants were less likely to expect the inclusion of children with mental or physical disabilities in academic and athletic contexts compared to social contexts. Moreover, older children more consistently coordinated disability type with context of exclusion. There were also significant differences depending on the type of classroom. The findings extend existing research on exclusion by investigating exclusion based on disability across different age groups and educational settings.
We investigated effects of classroom-level norms and individual competitive attitudes on children's exclusion of hypothetical peers with behavior or academic difficulties. Upper elementary school children (N = 1,009) from Switzerland were presented with four scenarios about social exclusion at two time points (fifth and sixth grade). These scenarios varied according to difficulty type of exclusion target (low-achieving vs. hyperactive) and context of exclusion (academic vs. social). Multilevel analyses revealed that children were more likely to exclude hypothetical hyperactive peers than low-achieving peers for reasons of effective group functioning. When children transferred to the sixth grade, they became more likely to coordinate the type of difficulty of the exclusion target with the context of exclusion. Moreover, competitive classroom-level norms and individual attitudes positively predicted the exclusion of low-achieving children. To improve social inclusion, teachers can encourage learning environments, where children learn to integrate effective academic group functioning with fairness principles.
ZusammenfassungEs ist eine zentrale Aufgabe von Lehrpersonen, Lernende während des Unterrichts individuell zu unterstützen. Im Hinblick auf die Nutzung von Unterstützungsangeboten spielt es eine entscheidende Rolle, wie diese Unterstützung von Schüler*innen wahrgenommen wird. Empirische Studien zeigen, dass die Wahrnehmung des Unterrichts interindividuell stark variiert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Variabilität auf unterschiedliche kognitive und affektiv-motivationale Voraussetzungen von Schüler*innen zurückgeführt werden kann. Bisher liegen jedoch kaum differenzielle Untersuchungen zur Schüler*innenwahrnehmung der Lernunterstützung vor, die systematisch Zusammenhänge mit individuellen Voraussetzungen in den Blick nehmen. An dieser Stelle setzt die vorliegende Studie mit dem Ziel an, mittels eines personenzentrierten Ansatzes zu einem besseren Verständnis unterschiedlicher Bedürfnisse hinsichtlich der Lernunterstützung beizutragen. Mittels latenter Profilanalysen wurden die Daten von 633 Mathematikschüler*innen der vierten Jahrgangsstufe ausgewertet. Auf diese Weise konnten vier verschiedene Schüler*innenprofile identifiziert werden: (1) starkes Profil, mit hoch ausgeprägter Selbstwirksamkeit, hoch ausgeprägter intrinsischer Motivation und hoch ausgeprägtem Vorwissen in Mathematik; (2) motiviertes Profil mit hoch ausgeprägter intrinsischer Motivation, durchschnittlicher Selbstwirksamkeit und geringem Vorwissen; (3) unmotiviertes Profil mit geringer Selbstwirksamkeit, geringer intrinsischer Motivation und mittlerem Vorwissen; (4) überfordertes Profil mit niedrigen Werten aller Variablen. Lernende mit starken oder motivierten Profilen nahmen die Lernunterstützung ihrer Lehrperson positiver wahr als Schüler*innen mit überforderten und unmotivierten Profilen. Diese Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede in der individuellen Wahrnehmung von Lernunterstützung und weisen diesbezüglich auf weiteren Forschungsbedarf hin.
Zusammenfassung
Formatives Assessment umfasst die Gewinnung von diagnostischen Informationen zum Lernen und seinen Ergebnissen sowie deren Nutzung zur Optimierung von Lehr- und Lernprozessen. Das Ziel des Forschungsprojekts bestand darin, zu untersuchen, mit welcher Häufigkeit, mit welcher Dauer und in welcher Qualität Lehrpersonen formatives Assessment informell im alltäglichen Unterricht durchführen. Um diese Forschungsfragen zu klären, wurde in der vierten Primarschulstufe von 52 Lehrpersonen und ihren Schulklassen im Fach Mathematik je eine Doppelstunde zur Einführung in das halbschriftliche Dividieren videografiert. Im Fokus standen fünf Strategien des formativen Assessments: (1) Lernziel klären, (2) Lernstand erfassen (Eliciting-Evidence), (3) Self-Assessment, (4) Peer-Assessment und (5) Feedback-Interaktion. Hinsichtlich der Häufigkeit ergaben die Videoanalysen, dass der überwiegende Teil der teilnehmenden Lehrpersonen alle fünf Strategien nutzt, die Einsatzdauer mit Ausnahme der Feedback-Interaktionen in der Regel jedoch kurz ist. Die Ergebnisse der Qualitätseinschätzung deuten insgesamt auf eine höchstens mittlere, meist aber geringe Qualität der Umsetzung der Strategien hin. Es bestehen Zusammenhänge zwischen der Anwendungsdauer und der Qualitätsausprägung der Strategien. Je länger die Strategien eingesetzt wurden, desto besser wurde ihre Qualität im Rating eingeschätzt. Diese Ergebnisse erweitern den bisherigen Forschungsstand insofern, als erstmals ökologisch valide Aussagen für den deutschen Sprachraum zur Häufigkeit, zur Dauer und zur Qualität von Strategien des formativen Assessments im alltäglichen Mathematikunterricht vorgelegt werden. Aus den Befunden werden Schlussfolgerungen für die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen gezogen.
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