1. E i n l e i t u n g . I n der ersten Arbeit z , uber die herzaktiven Substanzen der Meerzwiebel (Scilla maritima L. = Urginea maritima Baker) wurde die Isolierung und Reindarstellung des in den Zwiebeln vorwiegend vorhandenen Glykosides S c i l l a r e n A beschrieben. Es konnte schon damals gezeigt werden, dass dieses Hauptglykosid in der Droge von einem wasserloslichen, kompliziert zusammengesetzten Gemisch von noeh anderen hochaktiven Glykosiden begleitet ist, das wir provisorisch mit ,,Scillaren B" bezeichneten. Nach jahrelanger Arbeit ist es nun gelungen, dieses Gemisch wenigstens zu einem wesentlichen Teil in einheitliche Komponenten aufzulosen, so dass wir jetzt in der Lage sind, Gber die Isolierung einer Reihe von neuen, stark herzwirksamen Glykosiden zu berichten.I n mehreren seit jener ersten Arbeit uber die Meerzwiebelglykoside erschienenen Veroffentlichungen wurde uber den Abbau und die Konstitutionsaufklarung von Scillaren A berichtet. Wir schreiben ihm die folgende Konstitution zu :S c i l l a r e n A. Die Zuckerkette des Scillarens A besteht demnach aus Rhamnose und einer endstandigen Glucose, welch letztere durch das in der Zwiebel enthaltene Ferment S~illarenase~) und, wie neuerdings festgestellt wurde4), aueh durch andere Fermentsysteme abgespalten wird, so dass das glucosefreie P r o s c i l l a r i d i n A entsteht. Bei der l) 25. Mitteilung, Helv. 34, 782 (1951).