Zusammenfassung: Fusionen führten während der 1980er und 1990er Jahre zu einer hohen Konzentration auf dem deutschen Prüfungsmarkt. Auch das darauffolgende Jahrzehnt war aufgrund zahlreicher Bilanzskandale und den nachfolgenden gesetzlichen Neuregelungen zur Unabhängigkeit eine für den Berufsstand der Wirtschaftsprüfer ereignisreiche Dekade. Im Zentrum dieses Beitrages steht die Frage, ob die im Handelsgesetzbuch verankerten Umsatzgrenzen, welche das Risiko einer Beeinträchtigung der Unabhängigkeit durch wirtschaftliche Eigeninteressen des Abschlussprüfers reduzieren sollen und eine dauerhaft zulässige Höchstgrenze des Umsatzanteils vorgeben, den Konzentrationsprozess verstärken. Zur Überprüfung dieser Vermutung wird die Mandats-und Honorarverteilung anhand von 442 bedeutenden Unternehmen des Prime Standards untersucht. Eine während der Jahre 2005, 2006 und 2007 zunehmende Konzentration bestätigt die Dominanz der internationalen Prüfungsgesellschaften (Big4). Aus der Verteilung der Mandate geht ein Marktanteil dieser Gesellschaften von 77 % (2005) bis 83 % (2007) bei den DAX-, MDAX-, SDAX-und TecDAX-Unternehmen hervor. Werden die Honorare der Prüfer betrachtet, steigt der Marktanteil der Big4-Gesellschaften sogar auf 96 % (2005) bis 97 % (2007) an. Die von den Abschlussprüfern erreichten Umsatzanteile zeigen ferner, dass der handelsrechtliche Schwellenwert von 15 % der Gesamteinnahmen bei einzelnen in diesem Segment tätigen NonBig4-Gesellschaften überschrit-ten wird. Der Prüfungsausschluss, welcher im sechsten Jahr derartiger Umsatzanteile folgt, wird