Photochemische Reaktionen. 22. Mitteilung. UV.‐Bestrahlung von 11‐Oxo‐Steroiden III. Zur Beeinflussung der (11 → 19)‐Cyclisation durch sterische Faktoren

Abstract

In vorangehenden Arbeiten3) hatten wir die UV.-Bestrahlungen von d5-ungesattigten sowie gesattigten 5a-und 5/3-11 -0xo-pregnan-Verbindungen beschrieben, die vorwiegend unter Angriff an der angularen Methylgruppe 19 zur Ausbildung von t-Cyclobutanol-Derivaten fuhrten (vgl. z. €3. 23 -+ 24 und 25 + 26; Abschnitt 3 ) . Es hatte sich dabei gezeigt, dass das Ausmass dieser Ringschluss-Reaktion stark von der Konstitution bzw. Konfiguration des Kohlenstoffatoms 5 im Ausgangsketon abhangt, dagegen die Selektivitiit beziiglich des Angriffs an C-19 dadurch nicht wesentlich beeinflusst wird. Als Ursache fur die Abnahme der Cyclisationsgeschwindigkeit in der Reihenfolge 5a > A5 $ 5 8 waren sterische Wechselwirkungen in Retracht gezogen worden3')), die miiglicherweise den Reaktionsverlauf massgeblich begunstigen bzw. hemmen.Mit den im folgenden heschriebenen Versuchen wurde ein Reitrag zur Abklarung dieser Problemstellung angestrebt. Zu diesem Zweck bestrahlte man die 4,4-Dimethyl-11-0x0-pregnane 5 und 7, in welchen die axiale Methylgruppe 19 eine zusatzliche sterische 1,3-Wechselwirkung mit der ebenfalls axial angeordneten 4fl-Metliylgruppe erfahrt (vgl. Partialformeln a und b, Abschnitt 3). Herstellung von 3,20-Di-athylendioxy-11-0~0-4,4-dimethyl-d6-pregnen (5) und 3,20-Di-athylendioxy-l1 -oxo-4,4-dimethyl-5cL-pregnan (7). -Behandlung von llcr-Hydro-xy-progesteron (1) 4) mit einem tfberschuss an Kalium-t-butylat und Methyljodid in t-Butanol bei Zimmertempcratur5) lieferte glatt das d5-ungesattigte 4,4-T)imcthyl-Uerivat 2, das auch als Acetat 3 charaktcrisiert wurclc. Das ungesattigte Keto-dikctal 5 war aus 2 durch Oxyrlation tlesselbcn zum Triketon 4 und anschliessende Ketalisierung zuganglich. Die gcsattigte Verbindung 7 wurtie durch Ketalisierung des Triketons 6 erhalten, das seinerseits bei der Hydrierung von 2 mit Platinkatalysator in Eisessig uad anschliessencler Oxylation dcr angefallenen, in rciner lTorm nicht isolierten 3,11,20-Trihydroxy-Verbindung cntstrtnd.Zur Sicherstcllung der t~ans-~4nordnung der Ringe A und B des gesattigten Iceto-diketsls 7 xvurde dieses iiber das Diketon 10 mit dcr Verbindung 14 verkniipft, deren Scr-Konfiguration aus dem Vergleich ihrer Rotationsdispersions-I(urvc rnegativcr C O T T O N -E f f e k t bci 305 mp, molxre l ) 21. Mitt.: Proc. chem.

Photochemische Reaktionen 30. Mitteilung. Die UV.‐Bestrahlung von 3β‐Hydroxy‐11‐oxo‐lanostan

“…According to previous findings [4] and in contrast to this result, the steroidal 4,4-dimethyl-ketone 15 is exclusively converted into the 11,19-cyclobutanol 16. It is assumed that the additional methyl group in the 14a position of 1 causes this shift of the selective attack in the photochemical cyclization process from CH3-19 to CH3-18.…”

“…Die Struktur der Cyclobutanolprodukte, die bei der UV.-Bestrahlung von nichtkonjugierten Ketonen entstehen, wird durch die Abstraktion eines y-standigen Wasserstoffatoms seitens des Sauerstoffs der angeregten Ketogruppe bestimmt [9]. Die fruher beschriebenen UV.-Bestrahlungsversuche mit 11-0x0-Steroiden [2]- [4] zeigten, dass die Wasserstoffabstraktion dabei ausschliesslich von der Methylgruppe 19 unter Ausbildung von 11,19-Cyclo-llcr-hydroxy-Produkten erfolgte. Im Gegensatz dazu verlauft die photochemische Isomerisierung der hier untersuchten 11-Oxolanostan-Verbindung 1 unter selektiver Substitution der Methylgruppe 18 (+ 4).…”

“…78-proz. Ausbeute2) den Alkoholl6 [4]. Dass das unterschiedliche Verhalten nicht auf die Substitutionsverhaltnisse an C-3 von 1 und 15 zuruckgefuhrt werden kann, beweist die fur Vergleichszwecke ausgefuhrte Bestrahlung von 3-Athylendioxy-11-0x0-lanostan (3), bei welcher in ca.…”

Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen 49. Mitteilung. Die Ferrioxamine A1, A2 und D2

“…Mitteilung [l] Bei der mikrobiologischen Herstellung des Ferrioxamins B wurde vor einiger Zeit eine Reihe von Nebenkomponenten isoliert, die Ferrioxamine A, C, D,, D,, E, F [Z] und G [3]. Von diesen wurden bisher die Komponenten D, [4], E [5] und G [3] in ihrer Konstitution aufgeklart und zum Ferrioxamin B (I) [6] Bei der N-Acetylierung von Ferrioxamin-A-hydrochlorid mit Essigsaureanhydrid in Methanol erhielten wir ein Acetylierungsprodukt, das sich durch Papierchromatographie leicht in 2 Komponenten, A, und A,, aufspalten liess. Die praparative Trennung des Gemisches erfolgte durch eine CRAIG-Verteilung mit 340 Uberfuhrungen.…”

“…Fur die weitere Untersuchung war das in Trifluoressigsaure aufgenommene NMR.-Spektrum dieser Verbindung von Bedeutung. Das Spektrum stimmte nahezu vollig mit demjenigen des Desferri-N-acetylferrioxamins B (Desferri-ferrioxamin D,) [4] iiberein ; der einzige Unterschied bestand darin, dass das Integral des Signalhaufens bei 6 = 1,8 ppm etwas kleiner war und nur 16 statt 18 Protonen anzeigte. Da dieser Signalhaufen den inneren Methylengruppen der basischen Reste zugeschrieben werden muss, kann daraus geschlossen werden, dass im Ferrioxamin A, einer der drei 1-Amino-5-hydroxylamino-pentan-Reste des Ferrioxamins B durch einen 1-Amino-4-hydroxylamino-butan-Rest ersetzt ist.…”