Die Verwendung des Wasserstoffsuperoxyds in der Wundbehandlung

Abstract

In Tilimann's Lehrbuch der allgemeinen Chirurgie findet sich über die Verwendung des Wasserstoffsuperoxyds der kurze Vermerk, dass nach L. y. Dittel dasselbe seines hohen Preises und seiner leichten Zersetzlichkeit wegen als Antisepticl]m nicht geeignet sei -das Todesurtheil über ein Desinficienz von hohem Werthe und Eigenschaften, die von keinem der anderen Antiseptica erreicht werden. Die antiseptische Kraft des Wasserstoffsuperoxyds ist seit langem bekannt. Nach Thiriar1) wurde es bereits vor 20 Jahren von Péan als Antisepticum angewendet, Sinéty empfiehlt es Anfangs der achtziger Jahre gegen die Blennorrhagie der Scheide, 1883 heben Baldy und Carriné seine Vorzüge hervor, 1898 wird es von Lucas-Championnière, 1899 von DezanneauundBroois Nenoff empfohlen. Lebesque hat damit Septhämie mit Gasentwickelung geheilt, und Thiriar selbst, der es bei zwei Fällen von Septhämie als einziges bis jetzt bekanntes erfolgreiches Mittel beschreibt, bezeichnet das Wasserstoffsuperoxyd als hervorragendes Antisepticum und Desinficienz, das er bei allen eitrigen Erkrankungen (Tetanus, Pustula maligna, Erysipel, Tuberkulose, Peritonitis tuberculosa mit Laparotomie, Aktinomykose, Panaritium, Phlegmone, komplizirten Fracturen, Puerperalfieber u. a.) erprobt und bewährt gefunden hat. Ebenso empfiehlt Tissot2) neuerdings aufs wärmste die Einführung des Wasserstoffsuperoxyds in die Chirurgie als eines ausgezeichneten Desinficienz, besonders für die Behandlung eiternder Wunden. In Deutschland findet das Wasserstofisuperoxyd therapeutisch