Die entziindlichen Erkrankungen des Gehirns des Feten haben mit Ausnahme der luischen Meningitis bisher recht wenig Beachtung gefunden. Auf die Bedeutung der infektiSs-toxischen Prozesse fiir die Genese der friihkindlichen Sch~idigungen hat erst kiirzlich an I-Iand iiberzeugender F~t]le Hallervorden hingewiesen. Er zeigt, wie es als Folge toxischer oder entziind]icher Prozesse zu Kreis]aufstSrungen kommt, die oft im Zusammenhang mit einer serSsen Durehtrgnkung des Gewebes eine Schs der Gewebselemente hervorrufen, die bald nur geringere lamin/tre oder diffuse Ausf~lle, bald Einschmelzungen ganzer Lappen und tIemispharen zur Folge haben. Aueh die 1VISglichkeit der entziindlichen Genese zahlreicher, im fetalen Leben entstandener cerebraler Schaden und Fehlbfldungen wird kurz erw~hnt. Die folgende 3s soll zeigen, da8 aueh fiir zahlreiche, in die fettle Entwieklung des Gehirns eingxeifende Sch/~den ein,e entziindliche Genese keineswegs abzulehnen ist. Diesen Erkrankungen liegt dann als allein bedeutsamer Infektionsmodus der ~bergang yon Erregern oder Toxinen yon der ~utter auf den Fet zugTunde. Ob es zu so]chen Infektionen des Fetus h~ufig kommt und wie der Fet auf diese Infektionen dann reagiert, bedarf noch weitgehender K1/~rung. Bevor darauf eingegangen wird, sei der Fall einer echten Encephalitis bei Zwillingen im 6.--7. Schwangerschaftsmonat mitgeteilt.Der immer noch umstrittene Begriff der ,,Encephalitis interstitialis congenita Virchow "bedarf aber zuvor noch einer kurzen ErSrterung. Virchow und zahlreiche sp/~tere Untersueher beschreiben hierunter das diffuse Vorkommen mehr oder weniger zahlreicher iettkSrnchenftihrender Gliazellen im Gehirn des Xindes in den letzten pr~tnatalen 3/[onaten bis zu den ersten Lebensm0naten. Infiltratzellen oder andere Zeichen der akuten oder iiberstandenen Entziindung werden yon ihnen nicht als wesent]ich betrachtet und sogar meist nicht erw/ihnt. I)ieser yon Virchow geprggte Begriff iand recht bald erhebliehe Anfeindungen. Die Fettk6rnchenzellen wurden nicht fiir pathologische, sondern normale, mit der 3/[arkentwiekhmg einhergehende Erscheinungen angesehen (Jastrowitz). Auch, ob man dabei von Entziindung spreehen diirfe, ist mit
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