ZusammenfassungSeit einigen Jahren beschäftigt sich die akademische Welt verstärkt damit, welcher gesellschaftliche Nutzen von Forschung ausgeht und wie er erhoben und dargestellt werden kann. Zu der Wirkung von Forschung, dem sogenannten Forschungsimpact, werden verschiedene Diskussionen geführt – kontrovers besonders in Ländern, in denen Impact mittlerweile ein Faktor bei der Verteilung von Fördergeldern geworden ist. Partizipative Gesundheitsforschung ist ein Forschungsansatz, der diejenige in die Forschung einbindet, deren Arbeit oder Leben im Forschungsinteresse stehen. Mit diesem Ansatz soll auch außerhalb der akademischen Welt Wirkung erzielt werden, um Veränderungen zum gesundheitlichen Wohlergehen anzustoßen und die gesundheitliche Chancengleichheit in der Gesellschaft zu erhöhen.Der Beitrag geht den Fragen nach, wie Forschungsimpact verstanden und erhoben werden kann und welchen Beitrag die Wirkungen der partizipativen Gesundheitsforschung zu gesundheitlicher Chancengleichheit leisten können. Er geht exemplarisch auf Aspekte von Impactdiskussionen im Vereinigten Königreich und in Deutschland ein und bildet dann den aktuellen Stand der fachlichen Auseinandersetzung mit dem Themenbereich ab. Schließlich beschreibt er die Wirkfaktoren der partizipativen Gesundheitsforschung, die zu einer Stärkung gesundheitlicher Chancengleichheit führen können.Nicht nur im Bereich der partizipativen Gesundheitsforschung ermöglicht es die Diskussion über Forschungsimpact, die Nachhaltigkeit und den Wert von Forschung zu bewerten und zu stärken. Da die vielseitigen Wirkungen der partizipativen Gesundheitsforschung jedoch das Potenzial haben, gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern, sollten sie entsprechend wahrgenommen und anerkannt werden.
ZusammenfassungVon 2014 bis 2022 erforschen die 5 deutschen Forschungsverbünde AEQUIPA, CAPITAL4HEALTH, HLCA, PartKommPlus und SMARTACT Themen der Primärprävention und Gesundheitsförderung mit dem Ziel, die Evidenzgrundlagen in diesen Bereichen weiterzuentwickeln. In diesem Beitrag wird die Arbeit der 5 Forschungsverbünde für Primärprävention und Gesundheitsförderung unter dem Aspekt der Evidenzbasierung aus der internen Perspektive vorgestellt, analysiert und diskutiert. Als orientierender Rahmen dient ein Modell der evidenzbasierten Public Health.Die 5 Forschungsverbünde nutzen für die Evidenzgenerierung vielfältige Zugangswege bzgl. der Beteiligung nichtakademischer, zivilgesellschaftlicher Akteur*innen und Nutzer*innen. Es finden sich vielfältige Studiendesigns, die von randomisiert kontrollierten Studien und systematischen Reviews zu diversen qualitativen Designs reichen. Die Nutzung von Modellen und Theorien unterstützt die Evidenzbasierung. Über die Evidenzentwicklung hinaus legen alle Verbünde einen Schwerpunkt auf die zumindest exemplarische Implementierung des neuen Wissens.Durch die Methodenvielfalt kann eine breit gefächerte Evidenzbasierung unter Berücksichtigung verbundspezifischer Aspekte realisiert werden. Grenzen für eine weitere systematische Stärkung der Evidenzbasierung liegen in strukturellen Rahmenbedingungen. Insbesondere die Einbindung von nichtakademischen, zivilgesellschaftlichen Akteur*innen und Nutzer*innen für die Arbeit mit schwer erreichbaren Zielgruppen kann oft nicht ausfinanziert bzw. zeitlich berücksichtigt werden. Die COVID-19-Pandemie verdeutlicht die Wichtigkeit eines flexiblen Methodenspektrums, in dem ein sinnvolles Zusammenspiel von digitalen und analogen Methoden anzustreben ist.
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