Es werden alle flüchtigen und destillierbaren Verbindungen aus der Pyrolyse des Si(CH3)4 (700°C, Gasphase) identifiziert und das thermische Verhalten charakteristischer Carbosilane untersucht.
Die 39 beobachteten Verbindungen (Siedebereich bis 200°C/760 Torr) bestehen zu 90% aus Substanzen mit SiCSi‐Gerüsten, wobei die 1,3,5‐Trisilacyclohexane und das 1,3,5,7‐Tetrasilaadamantan die häufigsten sind. Neben den 1,2‐Disilacyclobutanen werden besonders 1,3‐Disilacyclopentene identifiziert, die sich durch die Zahl der SiH‐Gruppen und die CH3‐Gruppe an der C‐Doppelbindung unterscheiden. Ebenso werden die isomeren Verbindungen 1,1,3,3‐Tetramethyl‐4‐methylen‐1,3‐disilacyclopentan und 1,1,3,3‐Tetramethyl‐1,3‐disilacyclohexen gebildet.
[(CH3)2SiCH2]2 (a) polymerisiert bei 320°C zu einer gummiartigen Substanz (ohne Gasentwicklung), die aus [(CH3)2SiCH2]3 (b) zwischen 380–400°C entsteht. Aus (a) bilden sich bei 480°C [(CH3)2SiCH2]3, [(CH3)2SiCH2]4 und 1,3,5,7‐Tetrasilaadamanten (c). Das 1,1,3,3‐Tetramethyl‐1,3‐disilacyclopenten (d) spaltet oberhalb 500°C, wobei als Hauptprodukte 1,1,3,3‐Tetramethyl‐1,3‐disilacyclopentan (e) und
außerdem C2H5Si(CH3)2CH2Si(CH3)3 (g) und (c) gebildet werden.