Caring, cooking, cleaning-Representative time use patterns in twoparent households Zusammenfassung: Vor dem Hintergrund der steigenden Erwerbstätigkeit von Müttern geht dieser Beitrag der Frage nach, wie Eltern in Paarbeziehungen die Haushaltsbereiche Betreuung, Beköstigung sowie Wohnungs-und Wäschereinigung untereinander aufteilen. Dazu werden drei Paartypen mit unterschiedlichem Erwerbsumfang gebildet: Zweiverdiener-Paare, Paare mit weiblichem Zuverdienst sowie Paare mit männlichem Familienernährer. Deren Zeitverwendung für die genannten Tätigkeiten wird mithilfe der repräsentativen Zeitverwendungserhebung 2012/2013 und 2001/2002 sekundäranalytisch untersucht. Die Analyse zeigt, dass vollzeiterwerbstätige Mütter täglich am wenigsten Zeit für die drei genannten Arbeitsbereiche im Haushalt aufwenden, nicht erwerbstätige Mütter hingegen am meisten. Innerhalb einer Dekade-von 2001/ 2002 bis 2012/2013-haben alle untersuchten Mütter ihre Zeitverwendung für hauswirtschaftliche Tätigkeitsfelder reduziert, zeitgleich nehmen sich Eltern 2012/2013 deutlich mehr Zeit für Betreuungsaufgaben. Unabhängig des Erwerbsumfangs der Mutter ist die Arbeit des Alltags nach wie vor, besonders werktags, weiblich konnotiert und somit geschlechtsdifferenzierend aufgeteilt. Nur am Wochenende zeigt sich in Paaren mit erwerbstätiger Mutter bei der Betreuung eine annährend egalitäre Arbeitsteilung.
Everyday food routines and division of labor in two-parent households-A quantitative analysis based on the German representative Time Use Survey 2012/13 and 2001/02 Zusammenfassung Der Beitrag untersucht die zeitliche Gestaltung sowie die innerfamiliale Arbeitsteilung des Essalltags von Müttern und Vätern in Paarbeziehungen differenziert nach deren Erwerbsumfang. Die Sekundäranalyse erfolgt auf Basis der repräsentativen Zeitverwendungsdaten 2012/13 und 2001/02, wobei drei Paarkonstellationen untersucht werden: Doppelverdiener-Paare, weibliche Zuverdiener-Paare sowie Paare mit männlichem Familienernährer. Die Analyse des Essalltags zeigt, dass der Erwerbsstatus der Mutter die zeitliche Gestaltung des Essalltags beeinflusst. Je höher dieser ist, desto weniger Zeit wird für die Ernährungsversorgung aufgewendet. Darüber hinaus hat sich die tägliche Zeitverwendung für die Ernährungsversorgung von 2001/02 bis 2012/13 reduziert, wobei die stärksten Einsparungen bei vollzeiterwerbstätigen Müttern zu konstatieren sind. Väter engagieren sich verstärkt am Wochenende bei der Mahlzeitenzubereitung, gleichwohl liegt die Verantwortung insgesamt bei den Müttern. Ebenso beeinflussen Alter und Anzahl der Kinder die Zeitverwendung für die Ernährungsversorgung. Letztlich kann in keiner untersuchten Paarkonstellation eine egalitäre Arbeitsteilung zur Gestaltung des Essalltags festgestellt werden. Vielmehr dominieren relativ ausgeprägte geschlechtsspezifische Arrangements.
Die individuelle Zeitautonomie und die damit einhergehenden Verwirklichungschancen sind abhängig vom Geschlecht, der Haushaltskonstellation, der Bildung, dem Beruf und dem Einkommen. Dabei verstärkt die Corona-Pandemie die soziale Ungleichheit weiter, womit Auswirkungen im gesamten Lebensverlauf einhergehen können.
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