Zusammenfassung Ziel der Studie Obwohl in den meisten Psychotherapieschulen eine hohe Selbstverantwortung (SV) der Patient*innen als Grundlage für den Erfolg einer Psychotherapie angesehen wird, gibt es für dieses Konstrukt weder eine einheitliche Definition noch eine psychometrische Operationalisierung; dementsprechend liegen auch keine empirischen Belege für die tatsächliche Bedeutung von SV in der Psychotherapie vor. Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, (1) eine Definition von SV vorzuschlagen sowie einen Fragebogen für deren Messung zu entwickeln und (2) mit Hilfe dieses Instruments die Bedeutung der SV bei der Behandlung von Depressionen zu prüfen. Methodik In zwei Studien mit Stichproben gesunder Erwachsener (N=233 bzw. 301) wurde das „Selbstverantwortungs-Inventar“ (SV-I) entwickelt und dessen Korrelationen mit Depressivität und habitueller Angst geprüft. In einer dritten Studie wurde das SV-I Patient*innen vorgelegt, die sich wegen einer Depression in vollstationär-psychiatrischer Behandlung befanden (N=231). Die Behandlungen waren hauptsächlich psychotherapeutisch ausgerichtet. Ergebnisse Die finale Version des SV-I besteht aus drei Skalen mit jeweils 10 Items: „Fremdbestimmung“, „Selbstbestimmung“ und „Orientierung an den Erwartungen anderer“. Bei gesunden Erwachsenen geht eine geringe SV mit hoher Depressivität und hoher Ängstlichkeit einher. Die Patient*innen zeigten durchschnittlich eine geringere SV als die Gesunden. Während der Behandlung kam es in allen drei SV-I-Skalen zu einem Anstieg der SV. Je höher die bei der Entlassung erreichte SV war, desto stärker war der Rückgang der Depression von der Aufnahme bis zur Entlassung. Diskussion Das SV-I scheint geeignet für den Einsatz bei Gesunden und bei klinischen Gruppen zu sein. Unsere Befunde weisen darauf hin, dass eine geringe SV mit der Entwicklung psychischer Symptome und Erkrankungen zusammenhängt. Schlussfolgerung Eine hohe SV könnte ein bedeutsamer Faktor für den Erfolg einer Psychotherapie bei Depression sein; das SV-I könnte ein nützliches Instrument zur Untersuchung psychotherapeutischer Prozesse sein.
Leptospirosen sind akut bis chronisch, hiiufig klinisch inapparent verlaufende, zyklische Infektionen bei Mensch und Tier, die in kliniseh apparenten F~illen mit Fieber, fallweise Ikterus und H~imoglobinurie oder Aborten einhergehen und durch Serovare von Lepto-Fpira interrogans verursacht werden (DEDIE et al., 1993). Sie z~ihlen zu den weltweit am st~irksten verbreiteten Zoonosen (MOCHMANN, 1983). Endemiegebiete sind die tropiseh bis subtropischen Zonen sowie die gem~ifligten, feuchten Klimazonen in Nordwest-, Siid-und Sfidosteuropa. In feuchter Erde, Schlamm oder Oberfl~ichenwasser sowie neutralem oder leicht alkalischem pH-Wert fiberleben Leptospiren im Boden bis zu 6 und in Wasser bis zu 3 Monate (OKAZAKI und RINGERN, 1957), ohne sich zu vermehren. Gegen Austrocknung und W~irme sind Leptospiren empfindlich. In saurem Urin (Menseh, Fleischfresser) sterben sie rasch ab; in neutralem bis schwach alkalischem Pflanzenfresserharn fiberleben Leptospiren bis zu 10 Tage.Die IDbertragung von Leptospirosen erfolgt haupts~ichlich fiber die Ausscheidung der Erreger mit dem Urin oder kongenital. Die Ausscheidungsdauer wird fiir Menschen mit einigen Wochen, f/.ir Haustieren mit einigen Monaten bis zu vier Jahren (L. canicola beim Hund) und f/Jr Nagetieren bis lebenslang angegeben (DEDIE et al., 1993).Von den Haussiiugetieren k6nnen vor allem Rinder, Schafe, Schweine, Pferde und Hunde auch klinisch erkranken, meist sind sie aber latent infiziert. Die epidemiologische Bedeutung des jagdbaren Wildes als Leptospirenreservoir wird yon HORSCH et al. (1970) im Vergleich zu der Rolle von Haus-und Kleinnagetieren als relativ gering erachtet. Bei der Leptospirose unter jagdbarem Wild handelt es sich nach PARNAS und WEBER (1989) sowie HOB-NER und HORSCH (1977) um ein eigenes Infektionsgeschehen, welches weitgehend unabh/ingig von dem bei Haustieren verl/iuft. Besonders beim Schwarzwild finden sich h~iufig serologisch positive Reagenten (WEBER und CHRISTOPH, 1981;WEBER et al., 1978). Schwarzwild ist auf Grund seiner Lebensweise, wie Wfihlen im Schlamm, Suhlen, Aufnahme von Aas und Brechen nach Miiusen ffir Infektionen mit Leptospiren pr/idisponiert (HOBNER und HORSCH, 1977). Andere Schalenwildarten haben dagegen nach PARNAS und WEBER (1989) als Erregerreservoir nur geringe Bedeutung. Weiters k6nnen aber auch Hasen und Wildv6gel Reservoire darstellen (BOCH und SCHNEIDAWIND, 1988). U.S. 61Ziel der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung der BerufsgruppeJ~iger und von Schwarzwild aus der Gatterhaltung auf die Seropr~.valenz gegeniiber Serovaren yon L. interrogans. Material und Methode
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.
customersupport@researchsolutions.com
10624 S. Eastern Ave., Ste. A-614
Henderson, NV 89052, USA
This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.
Copyright © 2024 scite LLC. All rights reserved.
Made with 💙 for researchers
Part of the Research Solutions Family.