Das yore Verlag mit zahlreichen guten Abbildungen gliinzend ausgestattete kleine Bueh ist der Abdruck einer akademischen Antrittsrede, die L. R. Mt3LLER bei der Ubernahme der medizinischen Klinik in Erlangen gehalten hat. Wenn sich als wesentliches Resultat der sorgffi.ltigen Zusammenstellung des vorliegenden Materials der Satz ergibt, dab unsere FXhigkeit, das wahre Lebensalter des Me nschen durch objektive Untersuchung richtig abzusch~Ltzen, ,,auf wenig gesicherten Unterlagen beruht", so liegt das in der Natur der Sache. Gerade die Einzelheiten, die festgestellt werden, wie Gr6Be, Breite, Haltung und Gestaltung des KSrpers, Fettverteilung und FMtenbildung der Haut, Zustand der Haare und der Z~hne, Art der Bewegungen und seetisches Verhalten, unterliegen so weitgehenden individuellen Schwankungen, dab es aussichtslos erscheint, ffir den Einzelfall geltende generelle Regeln zu schaffen. Dieser Gedanke hittte wohl noch et~vas sch~rfer herausgearbeitet werden k6nnen. Um so mehr sei betont, dab die an das eigentliche Thema sich anschlieBenden Abschnitte fiber ,,die Altersbestimmungen des menschlichen Geschlechtes", fiber ,,die Beurteilung des Alters eines Volkes", fiber die ,,Ursache des Alterns" und fiber ,,Zellver~nderungen im Alter" sehr lesens-und beachtenswerte Gedanken enthalten. Ob der Kulturpessimismus des Verf. und seine teleologische Auffassung der Notwendigkeit yon Altern und Sterben geteilt wird, h~ngt yore Standpunkt des Lesers ab. Die Auffassung L. R. MOLLERS entspricht der Gedankenrichtung, die im Gegensatz zum klassischen Materialismus der Jahrhundertwende zur Zeit dauernd an Boden gewinnt. Niemand wird ohne Genul3 und ohne Anregung zum eigenen Nachdenken den gut geschriebenen Vortrag aus der Hand legen. MAR~IUS, Rostock.
z5. DEZEMBER •922 KLINISCHE WOCHENSCH daB ste stellenweise schon durchbrochen ist, also praktisch als Schicht nicht mehr funktioniert, dann erst sinkt die Kraft auf Null. So hat es der Versuch an • Apfel auch gezeigt. Einen weiteren Beweis hierfiir liefern folgende Beobachtungen: Man priift den Konzentrationseffekt eines Pflanzenteils nach Fortnahme der Rindenschicht (z. B. also eines gesch/ilten Apfels) und ferner den Konzentrationseffekt desselben Pflanzenteils unversehrt. Es ergibt sich, dal] der erstoe kleiner ist. Man kann nun kfinsthch einen grol]en Konzentrationseffekt u. a. durch ein stark s~urehaltiges 01 nachahmen, einen kleineren durcll ein schwach siiarehaltiges. Der Apfel verh~ilt sich also so, als ob die Rindenschicht ein ,, 01" h6heren SSmregehalts enthielt, die innerenTeile ein sSmrearmes 01. Der Verletzungsstrom wgre hiernach also durch folgendes Schema wiedergeben: ~ lzl6sung S/iurehaltiges O1 (entspr. unverletzter Rindenschicht) Sgurearmes 131 (entspr. Innenschicht, welche an verletzter Stelle mit ableitender Salz-16sung in Bertihrung tritt) SalzlSsung Dus Experiment zeigt in der Tut, dag eine solche Kette mit einem siiurehaltigen und einem s/iurearrnen O1 eine elektromotorische Kraft derselben Gr6Be und Richtung wie beim Verletzungsstrom aufweist. Es muB hervorgehoben werden, daB dies alles nur ]iSr Pflanzenteile gilt. Nichts berechtigt dazu, die gewonnenen Erfahrungen ohne weiteres auf den Muskelstrom zu tibertragen. Was zu fiber-RIFT. i. JAHRGANG. Nr. 51 2537. tragen ist, ist nur die experimentelle Methode, und nur damit scheint die M6glichkeit eines weiteren Fortschritts gegeben. Bisher aber wurden zur Erkl•171 des Muslcelstroms nur~~/ingierte Modelle herangezogen. MSglicherweise entsprechen einige derselben den Tatsachen; wichtiger aber ist es, oe Methode zu besitzen, mit der man irgend etwas hierttber entscheiden kann. Als Ergebnis der Methode ist bel Pflanzenteilen festzustellen, da8 die Ursachen desVelletzungsstromes in einer verschiedenartigoe Zusammensetzung der Membran selbst beruhen, d. h. die nicht rein wdsserigen Bestandteile des Gewebes sind innen und au8eu nicht homogen, nnd diese Verschiedenartigkeit ist far den Ver-STEINDORFF, BAKTERIOLOGIE UND SEROLOGIE.
~47 e KLINISCHE WOCHENSCHRIFT. I. JAHRGANG. Nr. 29 15. JULI 1922 zU erzielen. Es dart jedoch den ultravioletten Strahlen nur eine direkte chemische-Wirkung in den obereli Hantschichten, nicht in anderen Gebieten, zugeschrieben werdeli; auf indirektem Wege verm6gen sic zwar den ganzeli Organismus zu beeinflusseli, entweder reflektorisch diireh die Nerven, durch das Erythem oder dadureh, dab in der Haut Stoffe entsteheu, die sp~.ter in die Blutbahnen flbergehen k6nnen. Die sichtbaren Strahlen k6nnen dagegen den ganzeii Organismus direkt beeinflussen, indem sie die Haut durchdringen und veto Blute absorbiert werdeli. Da uns ferner unbekannt ist, inwieweit eine W~rmewirkung oder eine chemische Wirkung erstrebt werdeii sell, scheint es mir am besten, solche Lichtquelleii anzuwenden, die dem Sonnenlicht am meisten verwandt sind wie z. B. das Kohlenbogenlieht. Uber die gflnstige Wirkung des Sonnelibades herrscht unter den Lich~therapeuten al!gemeine Einigkeit.
No abstract
Jahres groBenteils erhebliche Fehlbetr/~ge entstanden, die fiberwiegend vom Museum selbst gedeckt werden muBten. Ein Ausgleieh konnte nur darin gefunden werden, dab immer mehr auch an das Ausland geliefert wurde. Ganz REFERATENTEIL. EINZELREFERATE UND BUCHBESPRECHUNGEN. ALLGEMEINES. Forschungen in einern einheitlichen, groBzfigigen Rahmen zusam-GESCHICHTE DER MEDIZIN.
Bet sehr genauer zeitlicher Analyse der Temperaturkurve des sich isometrisch kontrahierenden Muskels zeigt sich, dab die (inifiale) Kontraktionsw~Lrme nicht auf einmal zu Beginn der Zuckung fret wird, sondern in drei dicht aufeinander folgenden Abschnitten. Die erste Phase entspricht der zunehmenden Spannung, die zweite Phase geringerer W~rmebildung dem Aufrechterhalten der Spannung und die dritte wieder erheblich st~irkere Ws produktion dem Erschlaffungsvorgang. Erst einige Sekunden sp/iter beginnt in Sauerstoff die sich fang hinziehende vierte Phase der Ws die Restitutionsw~rme. Besonders interessant ist dabei, dab der Erschlaffungsvorgang mit ether erheblichen positiven W~rmet6nung verknfipft ist. Es ist ein Zeichen daffir, dab ein erheblicher Tell der bei der Reizung fret gemachten Energie zun~chst in eine potentielle Form transformiert wird, um dann, falls sie nicht zu ~uBerer Arbeit gedient hat, bet der Erschlafftmg als W~rme zerstreut zu werden. Wenn auch die Zuordnung dieser W~rmephase zu den yon uns besprochenen Vorg~ngen im einzelnen noch nicht sicher ist, so m6chte ich die Erschlaffungsws auf die Reaktion beziehen, die sich zwischen der gebildeten Milchs~.ure und den Muskelproteinen abspielt. Wenn die Milchs~.ure an bestimmten Stellen (,,Verkfirzungsorten") im Muskel entstanden ist and die Kontraktion veranlaBt ha% muB sie von dort entfernt werden, damit die Erschlaffung eintreten kann. Dies geschieht meiner Meinung nach dadurch, dab das umgebende Muskelplasma (,,die Ermfidungsorte") die Milchs~ure mit groBer AffinitS~t an sich reiBt. Die genaue Analyse dieser neuen Untersuchung der englischen Physiologen babe ich an einem anderen Oft ~) durchgeffihrt, worauf hier verwiesen sei. Unsere Erkenntnis der euergetischen VorgS~nge im Muskel ist also, wie man gesehen haben wird, in den letzten Jahren besonders vorgeschritten. Es ist zu erwarten, dab in den n~chsten Jahren eine weitere K1/~rung dieser wichtigen ZusammenhSmge herbeigeffihrt wird und dabei auch der eigentliche Kontraktionsmechanismus, der bisher noch vollstXndig im Dunkeln liegt, ein gewisses Licht empf~kngt.
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