Zusammenfassung. Im Rahmen einer metaanalytischen Untersuchung konnten (N = 32) empirische Studien gewonnen, zusammengefaßt und untersucht werden, die sich mit der Bewältigung (Coping) körperlicher Belastungen durch HIV-Infektion und AIDS-Erkrankung beschäftigen. Zur methodischen Integration operationalisierten wir die Dimension der Belastungsbewältigung als konzeptuelles Paar von “Annäherung” und “Vermeidung”. Die empirische Fragestellung konzentrierte sich auf die Zusammenhänge zwischen Bewältigung und Indikatoren der körperlichen Belastung (HIV-Serostatus, Anzahl der T4-Helferzellen, HIV-spezifische Symptome, Krankheitsstadium). Die Ergebnisse zeigen differenzierte Zusammenhänge für jeden der körperlichen Indikatoren: (1) Der HIV-Serostatus korreliert nicht mit der Bewältigung, solange keine körperlichen Symptome vorliegen. (2) Körperliche Symptome sind mit stärker vermeidender Bewältigung korreliert. (3) Zusammenhänge zwischen der Anzahl der T4-Helferzellen und Bewältigung lassen sich nicht nachweisen. Aus den Ergebnissen ist ableitbar, daß die erst über Laborbefunde indirekt wahrnehmbaren Parameter (HIV-Serostatus und Anzahl der T4-Helferzellen) keinen Einfluß auf die Bewältigungsmodalität haben. Erst die direkt wahrnehmbare symptomatische Verschlechterung führt zu stärker evasiv-regressivem Verhalten, zu sozialem Rückzug und Gefühlsunterdrückung.
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