und die vergessene Schlüsselkompetenz der EinfühlungSummary: Current educational theory and practice are dominated by reductionist modes of perception and thought. This leads to a common neglect of empathy as a central pedagogical competence. Alternative concepts in Goethe, Dilthey, Cassirer and Steiner may allow a new approach to this problem especially in the field of teacher training.KLAUS PRANGE hat in einem bemerkenswerten Gedankengang das "Technologiedefizit" der wissenschaftlichen Pädagogik beklagt und eine eindeutige Beschreibung pädagogischer Kompetenz gefordert, die sich nicht auf verschwommene Zielformeln, Tugendkataloge und antiquierte Vorstellungen von Charisma, Gemütstiefe, Ethos und Moral beschränkt, sondern sich in "Operationen" konkretisiert, "die als erzieherisch identifiziert, wiederholbar dargestellt und in Variationen wieder neu inszeniert werden können". "Entweder", so formuliert er drastisch, "gibt es eine solche elementare Operation oder einen bestimmten Kreis von Operationen, oder aber die Rede von der .pädagogischen Kompetenz' ist Schall und Rauch" (PRANGE 1995, S. 149). Pragmatisch nüchtern geht es ihm darum, "über Lehrbarkeit, Kalkulierbarkeit und operative Begrenztheit das Erziehungsgeschäft der Kritik zugänglich zu machen und die bloße Meinungs-und Überzeugungskritik abzuwehren" (ebd. S. 157). Als elementare Operation in dem gekennzeichneten Sinn identifiziert Prange im Rückgriff auf HERBART das "Zeigen" (ebd. Seite 150 ff.).Nun sind alle kognitiven Prozesse im psychischen Wechselverkehr zwischen Menschen in eine zugrundeliegende Bewußtseinsschicht des emotionalen Ausdrucks und der ganzheitlichen Gestaltwahrnehmung eingelagert, ein Tatbestand, der bei einer zu engen, eher technologischen Auffassung der Operation des "Zeigens" leicht übersehen wird. Im folgenden wird daran zu erinnern versucht, daß die schwer zu fassenden seelischen Vorgänge in dieser Grundschicht über die Schlüsselkompetenz der Einfühlung zugänglich werden und daß sich ein Kanon von Übungen für werdende Pädagogen denken läßt, der diese Schlüsselkompetenz befördert.
Johannes Kiersch Fähig sein, die Sinne zu belehren Überlegungen zur Erweiterung pädagogischer WahrnehmungskompetenzSummary: Science-oriented learning as the ruling concept in current educational practice in Germany engenders neglect of non-propositional forms of knowledge and of a wide range of direct sensory experience. Educational objectives have thus fallen prey to reductionistic restrictions affecting not only classroom practice but teacher training as well. On the example of foreign language teaching the paper shows what role the paradigm of modern science has played in narrowing the conceptual framework of education. Drawing upon S. K. hanger's theory of the symbol, Rudolf Steiner 's insights on the senses and practical examples from Waldorf schools it also envisages appropriate reforms in teacher training.Der Begriff wissenschaftsorientierten Lernens, den noch der "Strukturplan für das Bildungswesen" von 1970 als der pädagogischen Weisheit letzten Schluß vertreten konnte und der das Curriculum-Arsenal unserer Schulen bis heute maßgeblich bestimmt, war zu eng gedacht. Er vernachlässigt die nichtpropositionalen Formen des Erkennens und Wissens und geht mit erstaunlicher Unbekümmertheit über weite Bereiche unmittelbarer sinnlicher Erfahrung hinweg, die für ein bewußtes Verhältnis zur Wirklichkeit der Welt und seine pädagogischen Implikationen durchaus von Bedeutung sind (RUMPF 1987). Damit verfiel nicht nur der Schulunterricht, sondern auch die Lehrerbildung einer reduktionistischen Beschränktheit in Zielsetzung und Praxis, die dringend einer Revision bedarf.Der vorliegende Beitrag zeigt am Beispiel des Fremdsprachenunterrichts, der sich im Hinblick auf seine gegenwärtige Umbruchsituation hierfür besonders eignet, welche Rolle bei dieser Begriffsverengung das Paradigma der neuzeitlichen Naturwissenschaft für alles schulische Lernen heute spielt, und fragt anschließend, in welcher Richtung fällige Erweiterungen des Begriffs der Wissenschaftsorientiertheit zunächst im Bereich der Lehrerbildung gesucht werden können. Hierbei werden die Symboltheorie der CASSIRER-Schule und die Sinneslehre RUDOLF STEINERS, des Begründers der Waldorfpädagogik, in die Argumentation einbezogen.
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