Zusammenfassung
Mit histochemischen Methoden war es möglich, den Vermehrungszyklus von Rhinosporidium seeberi aufzuklären: Implantationsform → Trophozyt → Germinativzelle (in der Germinativzone des Sporangium) → Präspore → Spore. Die Spore hat eine maulbeerartige Oberfläche. Diese Besonderheit führte früher zur Annahme einer Anhäu‐fung von Sporen in einer Sphärule. Es ist möglich, daß die finalen Kernteilungen ami‐totisch und in einer kurzen Zeit ablaufen (präsporogene “Amitosewelle”). Wahrscheinlich dauern die Teilungen in der Germinativzone des Sporangium fort. Die Zellwand des Rhinosporidium zeigt im Trophozyt und Sporangium lichtoptisch drei Schichten, wie dies bei anderen Pilzarten gleichfalls beschrieben wurde. Die mittlere Hauptschicht färbt sich bei den meisten Reaktionen schlecht an. Es ist zu vermuten, daß sie chitinreich ist. Während der Reifung des Sporangiums treten besonders in der Hauptschicht auffallend viele freie saure Gruppen auf. Nach Methylierung‐Entmethylierung werden zusätzliche saure Grup‐pen frei. Ein strähniges Netzwerk erscheint bei der Grocott‐Methode. Reife Sporen haben neutrale PAS‐positive Polysaccharide in ihrer Zellwand. Sie wird von einer zarten Mem‐bran, der “Cuticula”, umgeben, die histochemisch wenig aktiv ist. Die Kapsel ist eine Schutzhülle – wie bei Cryptococcus neojormans – und dürfte für den Implantations‐prozeß der Spore im Gewebe wichtig sein. Im Gegensatz zu Cryptococcus neoformans färbt sie sich wie die sauren Mukopolysaccharide ohne PAS‐Positivität.
Zum Vergleich mit den anderen pathogenen Arten der sogenannten “Sphärulomykosen” (nach 32) sind noch Bemerkungen zur Adiaspiromykose (Emmonsia crescens) notwendig. Einige Fälle menschlicher Lungenerkrankungen wurden in den letzten Jahren besonders in der CSSR bekannt (solitäres Granulom und disseminierte Form). Hier wurde auch die Zytologie der Gewebsformen untersucht. Bis heute sind viele Fragen im Zyklus dieser Pilzart ungeklärt. Bei Infektionen des Menschen erreichen die Aleuriosporen das Stadium der Sphärule (über den Trophozyt). In dieser Phase stagniert möglicherweise der Zyklus (ohne Reifung der Sporen?). Es wird vermutet, daß die Sphärulen degenerieren. Die dominierende Struktur dieses Pilzes im Gewebe ist die sehr dicke Zellwand der Sphärule mit zahlreichen Schichten. Außen liegt eine schmale lichtbrechende Zone, PAS‐positiv und ohne freie saure Gruppen. Ko?ousek und Mitarbeiter nennen sie “Scleroderma” (32). Die Hauptschicht hat eine jahresringartige Struktur im äußeren Teil; innen ist sie mehr homogen. Ihre Oberfläche kann bei Verlust der Scleroderma durch das Granulations‐gewebe “angenagt” werden. Die Hauptschicht ist stark positiv in der PAS‐ und Grocott‐Reaktion. Freie saure Gruppen und positive Proteinreaktionen sind in der sehr schmalen Zone zwischen der Scleroderma und der Hauptschicht, auch in solch einer schmalen Zone zu sehen, die an das Zytoplasma grenzt. Im Zentrum der Sphärule liegen Lipide und Glykogen. Es wird vermutet, daß in den netzartigen Strukturen der Peripherie des Sphäruleninneren Sporen s...
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