Als empfindlichste Methode zur MikroJodbestimmung hat sich die katalytische Reduktion von Cer(IV) durch Arsenit bewährt 1 . Da diese Reaktion mit zahlreichen Fehlerquellen und Störeffekten verbunden ist 2 , bleibt ihre Anwendung für Routineanalysen beschränkt. Für die Messung der Umsatzrate im biologischen Jodstoffwechsel ist auch bei Anwendung der Isotopentechnik eine chemische Jodbestimmung erforderlich. Die Ausarbeitung einer einfachen spezifischen Mikro Jodbestimmung, die auch auf die Harnanalyse anwendbar ist, erschien uns angebracht. Systematische Untersuchungen über die Möglichkeit eines spezifischen Jodnachweises durch Spektrophotometrie führten zu dem überraschenden Ergebnis, daß basische Triphenylmethanfarbstoffe vom Typ des Malachitgrüns in stark sauren wäßrigen Lösungen durch J 2 überaus leicht jodiert werden. Die entstandenen Jodderivate zeichnen sich im Gegensatz zu den nicht jodierten Farbstoffen durch eine hohe Löslichkeit in organischen unpolaren Lösungsmitteln aus. Wir berichten nachstehend über die Anwendung der Jodierungsreaktion auf den quantitativen Mikrojodnaclrweis. Methodik Als basische Triphenylmethanfarbstoffe wurden analysenreine Präparate von Malachitgrün, Brillantgrün und Kristallviolett (Fa. Merck) verwandt. Die photometrische Messung erfolgte mit dem Zeiß-Spektralphotometer PMQ II sowie dem selbstregistrierenden Spektralphotometer der Fa. Beckman. Folgende Reaktionsbedingungen wurden als optimal für den Standardansatz ermittelt: 2 ml der 2 X 10~2m Farbstofflösungen werden mit 2 ml In H.C1 vermischt und mit 5 mZ Benzol in 12-15 ml fassenden Zentrifugengläsern mit Schliff stopfen überschichtet. Nach Zugabe von 0,2 ml 10~4m J e werden 0,2 ml 10~2ra NaNO 2 hinzugefügt und anschließend das Reaktionsgemisch etwa 30 Sek. kräftig durchgeschüttelt. Nach dem Absetzen wird die überstehende Benzollösung abgegossen und die Farbstofflösung nach 30-40 Min. photometriert. Der Leerwert wird mit dem analogen Ansatz ohne Jodid ermittelt. Bei der Aufstellung der Eichkurve (Abb. 2) wird nur die Jodidkonzentration verändert. Die photometrische Messung erfolgt in Glasküvetten von l cm Schichtdicke bei 612 nm für Jodkristall violett, 1 E. B. Sandell u. I. M. Kolthoff, Mikrochim. Acta [Wien] 1, 9 [1937].
Die Bestimmung von organisch gebundenem Jod setzt nach den meisten Methoden eine vorherige trockene oder nasse (saure bzw. alkalische) Veraschung voraus 1 . Da alle Aufarbeitungsverfahren mit z. T. erheblichen experimentellen Schwierigkeiten verbunden sind, erscheint die Suche nach einem einfachen Verfahren der Jodabspaltung ohne Destillation berechtigt. Da alle natürlich vorkommenden organischen Jodverbindungen ortho-substituierte Halogenphenole bzw. deren Derivate darstellen, die in alkalischer Lösung als Anionen vorliegen, prüften wir das Verhalten von Jodaminosäuren bei der elektrolytischen Oxydation in alkalischen Lösungen an Platinelektroden. Wir fanden, daß 3-Jod-tyrosin, 3.5-Dijod-tyrosin, 3.5.3'.5'-Tetrajod-thyronin, 3.5.3'-Trijod-thyronin, 3.5-Dijod-thyronin sowie deren biologische Oxydationsprodukte (es wurden geprüft 3.5-Dijod-p-hydroxy-phenyl-essigsäure, S.ö.S'.Ö'-Tetrajod-thyreoessigsäure, 3.5.3'-Trijod-thyreoessigsäure, 3.5-Dijodthyreoessigsäure) bei der elektrolytischen Oxydation in 0,05w-NaOH, 20 V eine quantitative Jodabspaltung zu Jodat aufweisen. Abb. 1. Skizze derElektrolysiereinrichtung mitMagnetrührer.Die genannten Jodaminosäuren und deren Derivate wurden in 10~4-, 10~5und 10~ew-Lösung 15-30 Min. bei 75-90° elektrolysiert. Eine Skizze der Elektrolysieranordnung, die eine Kühlung erfordert, ist in Abb. l wiedergegeben. Größe der Platinelektrode 10 X 20 X 0,1 mm, Abstand der Elektroden 2 cm. Die quantitative Jodatbestimmung erfolgte durch polarographische Messung an der Quecksilbertropfelektrode 2 mit dem Polarograph PO 4 der Fa. Radiometer, Kopenhagen, Meßfehler ± 3%. Das Halbstufenpotential liegt bei -1,3 V.Abb. 2 zeigt den Verlauf der Oxydation von Thyroxin an Hand spektrophotometrischer Messungen.
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