Es wurde das Korrosions‐ und Bruchverhalten feuerverzinkter, hochfester Spannstähle mit und ohne Verletzung der Zinkschicht in entionisiertem Wasser, in Leitungswasser und in gesättigter Kalziumhydroxidlösung bei Spülung mit Stickstoff, Luft oder Kohlendioxid untersucht. Permeationsmessungen an Stahl bei kathodischer Polarisation durch Zink ergaben in neutralen Elektrolyten maximale Wasserstoffaktivitäten von 1 bis 2, in gesättigter Kalziumhydroxidlösung sowie in kohlensäurehaltigen, schwach sauren Wässern von 4 bis 10. Die Wasserstoffaktivität fällt mit der Bildung von Deckschichten aus Korrosionsprodukten zeitlich ab. Bei Zeitstandversuchen an verzinkten Drähten mit und ohne Verletzung der Zinkschicht unter Zugspannung von 100 bis 110% der 0,2%‐Dehngrenze wurde in der Versuchszeit von 300 bis 400 h kein wasserstoffinduzierter Bruch beobachtet. Bei Zugversuchen mit konstanter Dehnungsgeschwindigkeit von 5· 10−7/s erwies sich nur ein kaltgezogener Spannstahl mit einem Durchmesser von 8 mm als weitgehend unempfindlich gegenüber dem aufgenommenen Wasserstoff. Unter einer kerbartigen Verletzung des Drahtes zeigten alle untersuchten Spannstähle makroskopisch spröden Bruch.