Richtlinien zur Thromboseprophylaxe in der ChirurgieSeit 1967 wurde an der Bonner Chirurgischen Universitätsklinik bei 7727 Patienten eine erfolgreiche Thromboseprophylaxe mit Antikoagulantien durchgeführt. Wir antikoagulierten generell bei allen Patienten über 25 Jahre, bei denen ein chirurgischer Eingriff durchgeführt werden mußte. In den meisten Fällen beginnen wir mit einer Heparinbehandlung am Operationstag oder sogar schon präoperativ und leiten später auf die Behandlung mit Desoxydicumarolen über (Tabelle 1).Innerhalb des ersten Behandlungsjahres (S) konnten wir die folgenden Erfahrungen machen: 1. Eine erst 24 Stunden postoperativ eingeleitete Prophylaxe mit Heparin und besonders mit Desoxydicumarolen kann zu spät sein, um eine Lungenembolie zu verhindern. 2. Eine Thromboseprophylaxe mit Desoxydicumarolen ist aufgrund der enteralen Applikationsart bei all den Kranken ungeeignet, die eine ausschließlich parenterale Ernährung erhalten. 3. Die postoperative Hyperkoagulabilität ist die Ursache sowohl von Thrombosen und Lungenembolien als auch von postoperativen Blutungen (5,9). Die postoperative Hyperkoagulabilität wird durch Thrombozytenzerfall und die Einschwemmung von Gewebsaktivatoren in die