Am 31. Juli hat Albert Neisser uns ftir immer verlassen. Sein Tod hat in die zahlreichen wissenschaftlichen und kiinstlerischen Vereinigungen, denen er angeh/Srte, eine klaffende Liicke gerissen, die um so schwerer zu schliegen ist, als N e i s s e r s impulsive Vielseitigkeit ihm gestattete, tiberall, wo er mittat, wirklich mit zu tun und auch tatkr~iftig mit zu arbeiten.Man kann sich noch gar nicht recht vorstellen, dab seine Vorarbeiten ftir Kongresse, seine energisch-milde Leitung derselben Minftig vermiBt werden soll.Zu den am schwersten Leidtragenden gehtSrt wohl dieses Archiv, das in Neisser seinen lang-)~ihrigen Herausgeber, seinen kr~iftigen F6rderer verliert, der die unanfechtbare Autorit~it, die sich seine geistvoll zielbewugte Pers6ntichkeit in allen wissenschaftlichen Kreisen erobert hatte, auf das von ibm redigierte Blatt zu tibertragen wuBte. Wenn das Archly w~ihrend seines nunmehr bald 50jfihrigen Bestehens sich seine fiihrende Stellung erhalten hat, wenn es sich aus unscheinbaren Anffingen zu einem Organ entwickelt hat, wie es kaum eine andere medizinische Disziplin besitzt, wenn es seinen Jahresumfang yon 43 Bogen im &ihre 1868 auf mehr als 200 im Jahre 1914 steigern konnte, so ist dies in erster Linie X dem Umstande zu verdanken, dab Mfinner wie F. J. P i c k und A. N e i s s e r ihre Energie, ihre Arbeitskraft --und ihren Idealismus in den Dienst der Sache stellten. Das Versprechen, das Neisser vor 6 Jahren gab, als er seinen Nachruf auf F. J. Pick mit den W~ schlog: ,,So k6nnen wir denn in Zukunft unserer Liebe und Verehrung ftir F. J. Pick keinen besseren und piet~itvolleren Ausdruck geben, als wenn wir in seinem Sinne das yon ihm uns iiberkommene Archiv ffir Dermatologie und Syphilis pflegen und ausbauen," dieses Versprechen hat N e i s s e r getreulich gehalten. Er hat das Archly, unter Bewahrung des als gut Erprobten, modernen Forderungen angepafJt, und wie er auch sonst dem Neuen stets voran, zum mindesten aber mit ihm ging, so sollte auch die Entwicklung des Archivs hie stille stehen und zahlreiche Plfine zu seiner weiteren Ausgestaltung waren in Erwfigung, als der Krieg kam und Neissers Tod. Die Mitarbeit eines Mannes wie Neisser verpflichtet tiber ihre Dauer hinaus. Wir kiSnnen sein Andenken nicht besser ehren, als wenn wir, in seinem Sinne weiterarbeitend, im Archiv ein Zentralorgan der Dermatologie erhalten, das, wie bisher, die ffihrende Stellung deutscher Arbeit verk(Srpert. Das wollte Neisser. Im Namen der Herausgeber: Dontrelepont, Finger, Jadassohn, greibich, Lesser, Riehl, Yeie], . W, hck, XI Vollst~indig unerwartet, mitten aus regster wissenschaftlicher und organisatorischer T~tigkeit heraus, ist der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft ihr Ehrenpr~isident und Generalsekret~ir Albert Neisser durch den Tod entrissen worden. Sein Verlust ist ffir die Deutsche Dermatologische Gesellschaft unersetzlich. Hatte er schon im Jahre 1889 mit Pick in Prag die ersten Einladungen zur Ortindung der Gesellschaft erlassen, so hat er auch yon Anfang an die Gesehfifte des Schriftfiihrers un...