Über das Vorkommen von Ursolsäure in den Blättern von Pirus communis L.

Abstract

Blatter und Friichte von P i r u s communis L. sind schon wiederholt auf ihre Inhaltsstoffe untersucht worden. Noch in neuester Zeit berichtete H . Friedrichl) hieriiber zusammenfassend im Rahmen einer Untersuchung der phenolischen Inhaltsstoffe derselben. So wurden z. B. in Birnbaumblatterextrakten gefunden : Arbutin und freiev Hydrochinon, Chlorogen-und Isochlorogensiiure, Catechin, Epicatechin und Flavonglykoside2). H. M O S W~) empfahl, die Bliitter des Birnbaums wegen der fehlenden Gerbstoffe a19 einen guten Ersatz fur Barentraubenblatter, obwohl der Arbutingehalt nur 3,8-4,7y0 betragt. Die Trocknung der Blatter von P i r u s communis L. erfordert ein sehr schonendes Verfahen, da hierbei u. U. ein sehr grorjer Glykosidverlust eintreten kann *). Die stark ausgebildete, glanzende Kutikula, die allen Rirnensorten gemeinsam ist, gab den Anstorj zur Untersuchung der Bllitter auf Oxytriterpensauren. Diese sind ein haufig vorkommender und anscheinend wichtiger Baustein der Kutikula4) 5, 6 ) . Als Vorversuche wurden zunachst einige Quer-und Oberflachenschnitte von frischen und trockenen Birnbaumbliittern unter dem Mikroskop mit Chlomulfonsaure-Reagcns nach C. H. Briesk.orn6) gepriift. Diese Reaktion zeigte stets eine deutliche Rotfiirbung, also die Anwesenheit von Oxytriterpensiiuren. Die praparative Aufarbeitung der Birnbaumblatter erschien somit lohnend. Es wurden die Blatter folgender Birnensorten untersucht : 1. Birne von Tongre (Tongern) 2. Grafin von Paris (Comtesse de Paris) 3. Cute Luise (Bonne Louise d'Avrenches) 4. Kostliche von Charneu 5. Williams Christbirne. Die frisch gesammelten Bliitter wurden bei 105" im Trockenschrank getrocknet, im Mixgeriit gepulvert und in verschiedenen Ansiitzen im Soxhlet nacheinander mit Petroliither und Ather cxtrahiert. Die Petroliitherextrakte, die in der Hauptsache Fette und Wachse enthielten, wurden trotz echwachen Ausfalls der Chlorsulfon-*) Q. Urban und 111, Rozowakd, Arch. f . exper. Path. u. I'harmakol., 211, 194 (1940). empfehlen zur Vcrordnung cin 20%iges Infue von Birnbaumbl&ttern, die schnell kune Zeit a d 100' C erhitzt wurden. l) H . Friedrich, Pharmazie 12, 691 (1957). *) A. H . WiZZium, Nature [London] 176, 213 (1958). 8 ) El. Moser, Veroff. Cebiet d. Heeressanitatswesens H. Ill, 81 (1940) und Pharmazie 3, 4, T. Kuriyone, Y . Hashimlo und 8. Tobin, ref. C. A. 47, 5998 (1953). und Experientia 9, s, C. H . Brieskorn und M . Briner, Pharmac. Acta Helvrtiae 28, 139 (1953). 6 ) C. H . Brieskorn, M . Briner und CJ. Leaner, Arch. Pharmaz. Her. dtsch. pharmaz. Ges. 437 (1948). 130 (1983). 287, 305 (1954).