Traumatisierung und Dissoziationsneigung bei Zwangserkrankten: Ein Überblick

Abstract

Hintergrund: Traumatisierung und eine erhöhte Dissoziationsneigung bei Zwangserkrankten erweisen sich ätiologisch, symptomatisch und therapeutisch als relevant. Die vorliegende Arbeit stellt bisherige Ergebnisse hierzu im Überblick dar. Methode: Vorgestellt werden alle in MEDLINE und PSYCINFO verfügbaren Studien, die Traumatisierung und/oder Dissoziationsneigung bei Zwangserkrankten anhand repräsentativer Stichproben systematisch untersuchten. Ergebnisse: Die Ergebnisse zu Traumatisierungen bei Zwangserkrankten zeigen ein heterogenes Bild. Einige Studien berichten eine klare Häufung von Traumata, andere können dieses Ergebnis nicht bestätigen. Gehäuft treten vor allem leichte Traumatisierungen auf. Die Dissoziationsneigung bei Zwangserkrankten ist höher als in der Allgemeinbevölkerung und ist vergleichbar mit anderen klinischen Stichproben. Sowohl Traumatisierungen als auch Dissoziationsneigung sind häufiger mit den Symptomdimensionen «Kontrollzwänge» und «Symmetrie-/Ordnungszwänge» assoziiert. Schlussfolgerung: Bisherige Ergebnisse lassen keine eindeutigen Schlüsse auf eine Interaktion von Traumatisierung, Dissoziationsneigung und Zwangserkrankung zu. Die Datenlage spricht tendenziell für häufigere Typ-II-Traumatisierungen bei Zwangserkrankten, ohne Hinweise auf häufigere Typ-I-Traumata in der Vorgeschichte. Aktuelle Publikationen legen interessante Hypothesen bezüglich eines spezifischen Zusammenhangs zu einzelnen Symptomdimensionen nahe.

A Comparison of Schemas, Schema Modes and Childhood Traumas in Obsessive-Compulsive Disorder, Chronic Pain Disorder and Eating Disorders

“…Traumatic events are also known to be risk factors for later ED [12] and CPD [13]. Traumatic experiences may also contribute to the development of OCD, but have to be considered together with biological predisposition, vulnerability and other stressors [14]. As is the case for EMS, the literature does not reveal clear relationships between certain kinds of traumatic experience and specific disorders.…”

Efficacy and Tolerability of Rosuvastatin and Atorvastatin when Force-Titrated in Patients with Primary Hypercholesterolemia

“…A growing body of evidence suggests that non-HDL-C, ApoB, the ratio of TC or LDL-C to HDL-C or the ApoB/ApoA-I ratio are good predictors of CHD risk [24,25,26,27,28]. Rosuvastatin (10–40 mg) has been shown to reduce these parameters significantly more than the corresponding doses of atorvastatin [29].…”

Selbstbezogenes Unvollständigkeitserleben bei Zwangsstörungen

“…Letztere erleichtern es Betroffenen, sich in zwangsrelevanten Situationen aus ihrer dissoziativen «Unvollständigkeitstrance» zu lösen. Sie sind also auch insofern nützlich, als dissoziative Prozesse den Expositionserfolg beeinträchtigen können [Maier et al, 2009]. Durch NJREs motivierte Zwänge hingegen stellen nach Summerfeldt [2007Summerfeldt [ , 2008 meist Extremvarianten zwanghafter oder «pathologisch perfektionistischer» Persönlichkeitszüge dar.…”

“…Nach unserer klinischen Erfahrung und im Einklang mit Befunden zur Verbindung zwischen Dissoziation und traumatisierenden Erfahrungen bei Personen mit Zwangserkrankungen [Lochner, 2004;Rufer et al, 2006;Fricke et al, 2007;Maier et al, 2009] entsteht SU häufig im Kontext von im engeren Sinne traumatischen oder zumindest emotional stark erschütternden Erfahrungen zu Beginn der Zwangsstörung, die oft erst bei biografischer Exploration während der Exposition erinnert werden [Hoffmann und Hofmann, 2008;Ecker et al, 2010]. In der Praxis hilfreich zu sein scheint dann -über einen rein habituati-…”

“…Studien zu dissoziativen Prozessen im Allgemeinen und Depersonalisation/ Derealisation im Besonderen bei Zwangskranken [Lochner et al, 2004;Rufer et al, 2006;Maier et al, 2009] Schermelleh-Engel et al [2003] auf eine gute Modellanpassung hin (GFI = 0,932; NFI = 0,945; TLI = 0,969; RMSEA Studie aufgenommen. Das mittlere Alter lag bei 37 Jahren (Standardabweichung (SD) = 11 Jahre), 60% waren weiblich.…”