Abstract:Hintergrund: Unvollständigkeitserleben wird zunehmend als klinisch relevante Motivdimension der Zwangsstörung diskutiert. Hierbei wird primär der Aspekt des «Nicht-genau-richtig-Erlebens» betont, während selbstbezogenes Unvollständigkeitserleben (SU) als zwangsspezifische Ausprägungsform von Depersonalisationserleben bislang kaum untersucht wurde. Ziel dieser Studie ist es, ein ökonomisches Selbstbeurteilungsinstrument zur Messung der Schwere von SU zu entwickeln. Methodik: 190 Patienten mit einer Zwangsstörun… Show more
“…So ist Unvollständigkeit auch im Summerfeldt-Modell ausschließlich im Sinne von NJREs definiert. In einer ersten empirischen Studie zu SU belegten Ecker et al [2013a] [Summerfeldt et al, 2001] besteht aus 20 Items zur Erfassung von Schadensvermeidung (10 Items) und NJREs (10 Items). Die Iteminhalte sind so formuliert, dass sie Hinweise auf spezifische Subtypen vermeiden, z.B.…”
“…Ecker und Gönner [2006] sehen SU als zwangsspezifische Ausprägungsform von Depersonalisations-und Derealisationserleben, also als dissoziatives Phänomen (siehe auch die Befunde von Ecker et al [2013a]). Eine Verbindung zwischen Dissoziation und traumatisierenden Erfahrungen ist vielfach vermutet worden [Maier et al, 2009].…”
Section: Theoretische Einordnung Der Unvollständigkeits-phänomeneunclassified
In der vorliegenden Arbeit wird ein Überblick über den Forschungsstand zum Unvollständigkeitserleben bei Menschen mit Zwängen gegeben. Empirische Daten zur phänomenologischen Differenzierung zwischen selbstbezogenem Unvollständigkeitserleben (SU) und Nicht-genau-richtig-Erleben («not-just-right experiences»; NJREs) werden vorgestellt. Erhebungsinstrumente und Befunde zur Auftretenshäufigkeit, zur Assoziation mit unterschiedlichen symptombasierten Subtypen und mit der Schwere der Zwänge sowie zur Spezifität von NJREs für Zwänge werden skizziert. Überlegungen und Befunde zur theoretischen Einordnung von Unvollständigkeitsphänomenen werden zusammengefasst (SU als zwangsspezifische Form von Depersonalisation/Derealisation mit «Zwei-Bühnen-Modell» als ätiologischer Hypothese; NJREs als empfindungsbasierter Perfektionismus mit Bezug zu zwanghaften Persönlichkeitsmerkmalen und Ticstörungen und mit vermuteter neurobiologischer Basis). Bislang fehlen Studien zur Evaluation auf unvollständigkeitsbetonte Zwänge zugeschnittener Modifikationen kognitiv-verhaltenstherapeutischer Verfahren.
“…So ist Unvollständigkeit auch im Summerfeldt-Modell ausschließlich im Sinne von NJREs definiert. In einer ersten empirischen Studie zu SU belegten Ecker et al [2013a] [Summerfeldt et al, 2001] besteht aus 20 Items zur Erfassung von Schadensvermeidung (10 Items) und NJREs (10 Items). Die Iteminhalte sind so formuliert, dass sie Hinweise auf spezifische Subtypen vermeiden, z.B.…”
“…Ecker und Gönner [2006] sehen SU als zwangsspezifische Ausprägungsform von Depersonalisations-und Derealisationserleben, also als dissoziatives Phänomen (siehe auch die Befunde von Ecker et al [2013a]). Eine Verbindung zwischen Dissoziation und traumatisierenden Erfahrungen ist vielfach vermutet worden [Maier et al, 2009].…”
Section: Theoretische Einordnung Der Unvollständigkeits-phänomeneunclassified
In der vorliegenden Arbeit wird ein Überblick über den Forschungsstand zum Unvollständigkeitserleben bei Menschen mit Zwängen gegeben. Empirische Daten zur phänomenologischen Differenzierung zwischen selbstbezogenem Unvollständigkeitserleben (SU) und Nicht-genau-richtig-Erleben («not-just-right experiences»; NJREs) werden vorgestellt. Erhebungsinstrumente und Befunde zur Auftretenshäufigkeit, zur Assoziation mit unterschiedlichen symptombasierten Subtypen und mit der Schwere der Zwänge sowie zur Spezifität von NJREs für Zwänge werden skizziert. Überlegungen und Befunde zur theoretischen Einordnung von Unvollständigkeitsphänomenen werden zusammengefasst (SU als zwangsspezifische Form von Depersonalisation/Derealisation mit «Zwei-Bühnen-Modell» als ätiologischer Hypothese; NJREs als empfindungsbasierter Perfektionismus mit Bezug zu zwanghaften Persönlichkeitsmerkmalen und Ticstörungen und mit vermuteter neurobiologischer Basis). Bislang fehlen Studien zur Evaluation auf unvollständigkeitsbetonte Zwänge zugeschnittener Modifikationen kognitiv-verhaltenstherapeutischer Verfahren.
“…Zu Recht betonen Külz et al [2010] den besonderen Schwierigkeitsgrad der Durchführung einer Exposition bei Zwängen im Vergleich zu einfachen Phobien. Als ein wichtiger Aspekt sei hier der bislang kaum beachtete Einfluss des für die Zwangsstörung spezifischen «Unvollständigkeitsgefühls [Ecker und Gönner, 2006;Ecker et al, 2013;Summerfeldt, 2004] …”
Section: Beispiel Einer Intensiven Expositionsbehandlung Im Ambulanteunclassified
Die Behandlung der Zwangsstörung umfasst auch im ambulanten Therapiesetting die Reizkonfrontation mit Reaktionsverhinderung (Expositionsbehandlung) als zentrales Therapieelement. In der Versorgungsrealität wird sie jedoch kaum leitliniengerecht angewendet. Dieser Artikel analysiert daher zahlreiche Hinderungsgründe und nennt Vorschläge zu deren Überwindung. Vor dem Hintergrund langjähriger Praxiserfahrung der Autoren werden zudem konkrete Hinweise zur Durchführung einer intensiven Exposition in der ambulanten Behandlungssituation beschrieben.
Results support the notion that inferential confusion and dissociation are important variables to consider in understanding symptoms of OCD independently from obsessive beliefs and negative mood states.
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