Tragverhalten und Bemessung von Befestigungen mit Verbunddübeln unter Zugbeanspruchung ‐ Teil 1

Abstract

Im Bauwesen werden in zunehmendem Maße Dübel zur Einleitung von Lasten in den erhärteten Beton eingesetzt. Vor allem Befestigungssysteme auf der Grundlage chemischer Mörtel werden vermehrt verwendet. In diesem Beitrag werden das Tragverhalten und die Bemessung von Befestigungen mit Verbunddübeln unter Zugbeanspruchung vorgestellt. Das Bemessungsmodell beruht auf dem CC‐Verfahren [1] und berücksichtigt die wesentlichen Einflußparameter auf die Bruchlast mit ausreichender Genauigkeit.

Tragverhalten von Verbundankern in hoch‐ und ultrahochfestem Beton

“…Eine geringe Bohrlochrauigkeit kann das Last-Verschiebungsverhalten von chemischen Befestigungen ungünstig beeinflussen [6]. Während in normalfestem Beton Bohrlöcher bevorzugt mit Hammerbohrverfahren hergestellt werden, finden bei hochfesten Ankergründen aufgrund höheren Abriebwiderstandes sowie Kompaktheit des Betons vermehrt aufwendigere Diamantbohrverfahren Anwendung.…”

“…Die Untersuchungen von Cattaneo [8] bestätigen diese Feststellung. Nach [6] und [9] kann die Verbundfestigkeit auch von der Betonzusammensetzung beeinflusst werden.…”

“…Die Verteilung der Verbundspannungen entlang der Gewindestange hängt maßgeblich von der Belastungshöhe, der Steifigkeit des Verbundmörtels und der effektiven Verankerungstiefe h ef des Ankerelements ab [6]. Dennoch wird in der Praxis für die Berechnung der Verbundfestigkeit eine über die Verankerungstiefe h ef gleichmäßig verteilte mittlere Verbundspannung angenommen.…”

“…Dennoch wird in der Praxis für die Berechnung der Verbundfestigkeit eine über die Verankerungstiefe h ef gleichmäßig verteilte mittlere Verbundspannung angenommen. Das sogenannte "Uniform Bond Model" gilt nach [6] und [9] für Verbunddübel in NSC mit einer bezogenen Verankerungslänge von 4,5 ≤ h ef /d ≤ 20 unabhängig von der Verankerungstiefe. Für den Vergleich von Versuchsergebnissen bei der Auswertung der Ankertragfähigkeit kann die mittlere Verbundspannung (τ um ) näherungsweise durch den Quotienten der mittleren Bruchlast (N um ) und der Mantelflä-che der Gewindestange (d · π · h ef ) nach Gl.…”

“…Die Auswertung zeigt, dass die Sensitivität bezüglich Feuchtigkeit im Bohrloch produktspezifisch ist. Dies kann auf den unterschiedlich starken Einfluss der Feuchtigkeit auf die Aushärtung und Klebekraftentwicklung einzelner Mörtel-produkte zurückgeführt werden [6]. Darüber hinaus wird auch die Reinigungswirkung beeinträchtigt, da sich das Bohrmehl während der Reinigung verstärkt mit der Bohrlochwand verklebt.…”