Zusammenfassung
Gegenstand: Sonographische Verlaufuntersuchungen an trächtigen Hündinnen zur Evaluierung von Häufigkeit und Bedeutung des Fruchtverlustes. Material und Methoden: Bei 39 Kangalhündinnen wurden vom 15. bis zum letzten Tag der Gravidität täglich die Fruchtanlagen/Feten ultrasonographisch gezählt und die Vitalität der Embryonen/Feten beurteilt. Ergebnisse: Bei fünf Hündinnen (12,8%) war die Resorption von Embryonen nachweisbar, wobei in einem Fall eine Resorption aller Fruchtanlagen vorlag. Bei vier Hündinnen wurde ein Fetaltod dokumentiert, der mit einem Totalverlust des Wurfes einherging. Nach dem ersten Hinweis auf embryonalen Tod ließen sich noch über durchschnittlich 8,6 ± 0,5 Tage Fruchtkammern nachweisen. Die Anzahl der Embryonen differierte bei Hündinnen mit (10,8 ± 1,8) und ohne Resorption (8,2 ± 2,1) statistisch signifikant (p < 0,05). Dagegen konnte hinsichtlich der Embryonenzahl kein signifikanter Unterschied zwischen Hündinnen ohne embryonale Resorption (8,2 ± 2,1) und Tieren mit fetalem Tod (9,5 ± 1,3) festgestellt werden (p > 0,05). Eine Beziehung zwischen Wurfgröße und Trächtigkeitsdauer ließ sich nicht nachweisen (r = 0,15; p > 0,05). Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Aufgrund der Ergebnisse wird die Hypothese aufgestellt, dass die Resorption von Fruchtanlagen ein Schutzmechanismus vor einer zu großen Wurfgröße darstellt.