“…Sie berücksichtigt das häufige Vorausgehen des depressiven vor dem psychotischen Syndrom im Frühver-lauf der Schizophrenie und die gemeinsamen neurobiologischen Risikofaktoren -von der Genetik bis zu den Anomalien der Gehirnmorphologie -und versteht dies als Hinweis auf eine gemeinsame neurobiologische Ursachenregion. Bedenkt man weiter, dass Depressivität das häu-figste psychopathologische Syndrom in Bevölkerungsstudien[6,7,89] ist, dass sie als Folge von belastenden Lebensereignissen, Stresshormonen und konsumierenden körperlichen Erkrankungen und als Prodromalstadium von Psychosen, vielen Hirnkrankheiten und degenerativen Hirnprozessen (z. B. Alzheimer) auftritt, so bietet sich ein konsekutives Erklärungs-modell auf 2 Ebenen an: Homogenität des Syndroms, Häufigkeit seines Auftretens und Heterogenität seiner Ursachen lassen vermuten, das depressive Symptommuster sei ein mildes, in der genetischen Organisation des menschlichen Gehirns verankertes neurobiologisch-psychopathologisches Reaktionsmuster.…”