Reaktionen an Indolderivaten, XLVI¹⁾ Ein stereoselektiver Zugang zu Isoeburnamonin

Abstract

Die interessanten physiologischen W i r k~n g e n~l ' ,~' der Alkaloide vorn Typ des Eburnarnonins (1) haben dazu gefuhrt, da8 neben Totalsynthesen der Naturstoffe5-") auch die Strukturvariationen dieses Alkaloidtyps studiert wurden 1 2 * 1 3 i 1 4 ). Fii r uns bot sich die Moglichkeit zur strukturellen Variation unter Einhaltung der in den Alkaloiden auftretenden relativen Konfiguration, als wir bei synthetischen Studien in dieser Reihe die konfigurative Stabilitat des Ketolactarns 3 untersuchten. Ein unerwartet effizienter Epirnerisierungsprozefl eroffnete dabei einen Zugang zu Isoeburnarnonin (2), iiber den wir in dieser Mitteilung berichten.Die Darstellung der Verbindung 3 durch nucleophile Ringoffnung eines Cyclopropan-Zwischenprodukts wurde kiirzlich von uns beschrieben Is). Hier sei nur noch einma1 erwahnt, dal3 3 aus einer protenenkatalysierten (KF, Eisessig) Cyclisierungsreaktion hervorgeht. Dabei wurde stets bereits begleitende Isornerisierung zu 4 registriert. Zwar konnte 4 zunachst nur in au8erst geringer Menge bei chrornatographischen Auftrennungen von Restrnutterlaugen entdeckt werden, doch loste dieses angesichts belegter und zweifelsfreier konfigurativer Einheitlichkeit des Ausgangsmaterials irnrnerhin den Verdacht aus, da8 4 durch protonenkatalysierte Epirnerisierung entstanden sein konnte und rnoglicherweise die therrnodynarnisch stabile Konfiguration reprasentiert .In der Tat iiberfiihrt rnehrtagiges Erhitzen in Eisessig unter Stickstoff das Ketolactarn 3 in guter chernischer Ausbeute und rnit ausgezeichneter Stereoselektivitat in die Isoverbindung 4 rnit cis-Anordnung von H und Ethyl an C-3 und C-17 (Alkaloiddhlweise s. 1 bzw. 2). Diese eindeutige Bevorzugung der Konfiguration 4 ist bernerkenswert, beruht sie doch, wie ein Studiurn der wahrscheinlichsten Konforrnationen 3' und 4' lehrt, leChem. Ber. 114(1981)