Innerhalb der Psychoanalyse besteht bekanntlich ein Theorienpluralismus, dem zufolge oft sehr divergente Vorstellungen über das seelische Funktionieren, das Funktionieren der seelischen Entwicklung, der Pathogenese sowie der Behandlungstechnik und des Heilungsvorgangs nebeneinander existieren. Die Wirksamkeit der Psychoanalyse hängt m. E. aber nicht so sehr von der einer jeweiligen Theorie folgenden Behandlungstechnik ab, sondern davon, ob und inwieweit der psychoanalytische Prozess alle drei psychischen Bereiche erfasst, die Marucco (2007) wie folgt beschreibt: Es ist einmal der Bereich des "psychisch Repräsentierten", in dem es um Bewusstmachung von Verdrängtem geht. (Dieser Bereich umfasst die ödipale Ebene.) Der Bereich des "Nichtrepräsen-tierten" bezieht sich darauf, das unbewusste Bestreben zu bannen, das darauf zielt, eine tiefe narzisstische Kränkung durch ständige Wiederholung lebendig zu erhalten, indem die durch Deckerinnerungen geweckte Geschichte des "mythischen Kindes" durch Übertragungsdeutungen konstruiert wird. (Dieser Bereich betrifft die narzisstische Ebene.) Das "Unreprä-sentierbare" schließlich betrifft die "ur-
OriginalarbeitenForum der Psychoanalyse 2 · 2008 161