Organveränderungen bei Ratten, welche mit großen Mengen synthetischer oestrogener Stoffe behandelt wurden

Abstract

0rganver~inderungen bei Ratten, welche mit gro•en Mengen synthetischer oestrogener Stoffe behandelt wurden 1. I. Mitteilung. Mit 10 Textabbildungen. Die Entdeckung, da~ verhs einfache Substanzen, wie z.B. das 4.4'-Dioxydiphenyl bei kastrierten Ratten die spezifische Wirkung des weiblichen Sexualhormons ersetzen kann, verdanken wir Dodds und Lawson. Diese Forscher haben ferner beschrieben, dal~ das Phenolderivat des ~therischen Ols dos Anethol, das P-anol, (p-propenylphenol), eine ~hnlich, jedoch sti~rker wirkende Substanz ist. Dodds, .Fitzgerald und Lawson konnten in einer ganzen Reihe der Diphenyls eine ~hnliche oestrogene Wirkung nachweisen. Dieselben Forscher entdeckten auch, da~ die Einfiihrung yon ~thylenbindungen zwischen die Kohlenatome a. und fl die Wirksamkeit der Prs stark erhSht. Sie gelangten derart zu einer ganzen Reihe yon Stilbenderivaten, unter welchen nach Dodds, Lawson, Robinson, Goldberg, Kreitmair und Siecl~mann das 4.4'-Dioxyg-/~-di~thylstilben oder Di-~thy]stilboestron das wirksamste ist. Die Formel lautet: ClsH2002.Oestrogene Einheit bei kastrierten Ratten 0,3--0,4 ~ ; es ist also 2--3real so wirksam wie das Oestron. Nach Kreitmair und Sieckmann soil die wirksame Gabe des Oestrostilbens 0,13 ~, die des Diazetats des Oestrostilbens 0,17 7, die des Di-Propionates 0,31 y betragen. Die wirks~me Dosis des Oestrons ist 0,17y, die des Oestradiolbenzoats 0,1 y. Das Oestrostilben ist also etwas wirksamer, als der eigene essigsaure Ester, beide sind 2mal so wirksam, wie der propionsaure Ester und 5mal wirksamer als das Oestron. Das Oestrostilben erreicht beinahe die Wirksamkeit des Oestradiolbenzoates. Nach den Untersuchungen yon Kreitmair und Siec~mann soll das Oestrostilben bei peroraler Gabe 20real so wirksam sein wie das k6rpereigene Oestron.Nach den Angaben der oben erw~hnten Verfasser und zahlreicher Nachuntersucher stimmt die qualitative Wirkung der synthetischen 1 Der Sehriftwaltung des Arehivs fiir Gynakologie iibergeben am 31. April 1940.