Nutzungsmöglichkeiten von Routinedaten der Gesetzlichen Krankenversicherung in der Gesundheitsberichterstattung des Bundes

Geschlechterspezifische Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen in einer urbanen Erwachsenenpopulation

“…Bisherige Studien weisen jedoch darauf hin, dass Ost-Westsowie Stadt-Land-Unterschiede in der ambulanten medizinischen Inanspruchnahme insgesamt marginal sind [13,14]. Des Weiteren wurden die vorliegenden Daten durch retrospektive Selbstauskünfte erhoben, was die Gefahr von Erinnerungsverzerrungen birgt [35]. Ferner basierte die Studie auf freiwilliger Teilnahme, sodass eventuell vermehrt Personen teilnahmen, die ein überdurchschnittlich hohes Interesse für Gesundheitsthemen hatten und gesundheitsbewusst lebten.…”

Schätzung kleinräumiger Krankheitshäufigkeiten für die deutsche Bevölkerung anhand von Routinedaten am Beispiel von Typ-2-Diabetes

“…Auch die Routinedaten der gesetzlichen Krankenkassen unterliegen jedoch wichtigen Limitierungen -am bedeutsamsten ist hier die Einschränkung, dass nur Informationen in den Daten enthalten sind, die kosten-oder erstattungsrelevant sind. Bei den Diagnose-und Leistungsdaten sind zudem Verzerrungen durch Rechtfertigungsoder Abrechnungsstrategien zu berücksichtigen oder durch systembedingte Veränderungen (Glaeske 2010;Ohlmeier et al 2014 (BBSR 2015). Aus der Kombination von drei verschiedenen Raumordnungstypen (städtische Regionen, Regionen mit Verstädterungsansätzen, ländliche Regionen) mit vier verschiedenen Kreistypen (Großstädte, städtische Kreise, ländliche Kreise mit Verdichtungsansätzen, dünn besiedelte ländliche Kreise) ergeben sich zunächst zwölf Gruppen, wobei jedoch die Kombination "dünn besiedelter ländlicher Kreis" in "städtischer Region" nur zweimal auftrat.…”

Verknüpfung von Routinedaten der Gesetzlichen Krankenversicherung mit Daten eines Krankenhausinformationssystems: Machbar, aber auch „nützlich“?

“…Routinedaten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden zunehmend in der Epidemiologie und Versorgungsforschung genutzt [1]. Die vergleichsweise zeit-und kostenarme Realisierung von Studien, die weitestgehende Abwesenheit von losses-to-follow-up, Recall-und Selektionsbias sowie die Berücksichtigung von schwer erreichbaren Bevölkerungsgruppen lassen sie zu einer attraktiven Datenquelle werden [1][2][3]. Routinedaten der Krankenkassen bieten zudem umfangreiche Informationen zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und erlauben Längsschnittanalysen [4].…”

“…Zur Untersuchung bestimmter Fragestellungen, im Rahmen derer z. B. Lifestyle-bedingte Risikofaktoren oder klinische Parameter berücksichtigt werden müssen, ist die Eignung von GKV-Routinedaten allerdings eingeschränkt [3]. Demgegenüber stellen elektronische Krankenhausinformationssysteme (KIS) eine Datenquelle dar, die potentiell eine Vielzahl dieser relevanten und ergänzenden Informationen enthalten.…”