Neue Ansätze zur 3‐D‐Rauhigkeitsanalyse menschlicher Haut

Abstract

Zusammenfassung: Das Mikrorelief der menschlichen Haut ermöglicht aufgrund seiner Struktur den Widerstand gegenüber von außen wirkenden mechanischen Kräften. Bislang existierten indirekte Methoden zur Erfassung von Parametern des Oberflächen‐reliefes, die durch aufwendige Digitalisierungsverfahren Silikon‐Nachbildungen der Haut als Negativ‐Replikas mittels Bildanalyse, mechanischer Taster oder in neuerer Zeit auch mittels Laserprofilometrie und konfokaler Mikroskopie analysierten. Anhand der vorliegenden Untersuchungen soll ein neues direktes, aus der Metall verarbeitenden Industrie bekanntes Messverfahren (FOITS = Fast Optical In vivo Topometry of Human Skin) zur Rauhigkeitsanalyse menschlicher Haut beschrieben werden. Es gelang bei 40 gesunden Probanden intraindividuell, in Abhängigkeit von der Lokalisation der gemessenen Hautareale, signifikante Unterschiede in nach DIN und ISO spezifizierten Rauheitskenngrößen (Ra, Rt, Rz, Rmax) darzustellen (p < 0,05). Beim Vergleich der gesunden Hautareale mit chronischen ekzematös veränderten Arealen bei 10 Patienten mit atopischem Ekzem waren die Unterschiede in den Rauheitskenngrößen Ra, Rt, Rz, Rmax, „positives” und „negatives” Volumen offensichtlich (p < 0,001). Die Kenngrößen „positives” und „negatives” Volumen spiegelten bei Patienten mit chronischem atopischem Ekzem die Hautglättung als Therapieerfolg nach 14‐tägiger Behandlung mit Basissalben statistisch signifikant wider (p < 0,02). Mit standardisierten Methoden, wie Messung des transepidermalen Wasserverlustes (Tewameter®) und der Hautfeuchtigkeit (Corneometer®), konnte die verbesserte Barrierefunktion der Haut nachgewiesen werden (p < 0,05). Als Einsatzgebiete von FOITS sehen wir neben der bisherigen industriellen Anwendung im dermatologischen Bereich die Quantifizierung und Qualifizierung von Alterungsprozessen, von pathologischen Strukturveränderungen der Haut, wie sie beispielsweise in Ekzemherden oder Psoriasisplaques vorkommen, sowie der Wirkung von auf die Haut applizierten dermatologischen Externa. Die durch FOITS ermittelten mathematischen Daten sind bei einer Tiefenauflösung < 5 µm dreidimensional visualisierbar.