Die vorliegende Untersuchung stellt eine Pilotstudie zur Terminologieextraktion dar. Die zentrale Zielsetzung der Studie besteht darin zu klären, wie weit die Ergiebigkeit von automatischen Terminologieextraktionsmethoden auf der Basis der Schlüsselwortidentifikation im Vergleich zu einfachen rein strukturbasierten Extraktionen verbessert werden kann. Als fachsprachliches Korpus der Studie werden die Entscheidungen des Bundesgerichtshofes herangezogen, aus denen rechtliche Ein- und Mehrworttermini extrahiert werden sollen. Dabei sollen zwei relativ einfache Verfahren zur Terminologieextraktion getestet werden. Zum einen sollen Mehrwortverbindungen nach einem rein syntaktischen Muster extrahiert werden, zum anderen die Schlüsselwörter des Bundesgerichtshofkorpus als Terminologiekandidaten und als Ausgangspunkt für die Identifikation von Mehrworttermini ausgewertet werden. Die beiden Verfahren sollen im Hinblick auf die Präzision (Precision) und die Sensitivität (Recall) getestet werden. Zur Bestimmung beider Maße wird auf manuelle Annotation von Termini in der jeweiligen Kandidatenliste zurückgegriffen, die als Goldstandard für die Studie gilt.