ZusammenfassungDie Einstellungen gegenüber Menschen mit Schizophrenie haben sich in den letzten Jahren verschlechtert. Wir argumentieren, dass dies mit einem Prozess der Ökonomisierung des Sozialen zusammenhängt, der insbesondere in der marktradikalen Fassung des Neoliberalismus den Wettbewerbscharakter in der Gesellschaft als prior platziert hat. Der kalkulatorische Umgang mit sich selbst ist individuell wie gesellschaftlich dominant. In den letzten Jahren ist daraus ein anhaltender Trend zur Selbstoptimierung entstanden, der auch inklusive Qualitäten besitzt: Wer mithält, gehört dazu. Auf der anderen Seite beinhaltet er aber auch eine exkludierende Qualität. Menschen mit Schizophrenie werden im Zuge dessen verstärkt als potenziell belastend bilanziert, als Minderung der eigenen Chancen. Dies trägt möglicherweise zu den beobachteten negativen Einstellungsveränderungen bei.