Funktioniert die Umstellung von Codein auf Methadon bei Opiatabhängigen? – Ergebnisse einer patientenbezogenen Untersuchung

Abstract

Ziel und Methodik: Seit 1998 werden substituierte Opiatabhängige vor dem Hintergrund geänderter betäubungsmittelrechtlicher Bestimmungen von Codein auf Methadon umgestellt. Die Fragestellung dieser Untersuchung lautet: Gelingt dieser Wechsel des Substitutionsmittels? Dazu wurden bei 165 Patienten die Umstellungsverläufe retrospektiv untersucht. Es wurden die Patienten selber als auch die behandelnden Ärzte befragt. </P><P> 
 Ergebnisse: Bei den meisten Patienten ist die Umstellung erfolgreich verlaufen: 73% erhalten nach abgeschlossener Umstellung Methadon – die allermeisten dieser umgestellten Personen halten ihre aktuelle Situation für besser als unter der Codeinsubstitution. Bei 19% der Untersuchungsteilnehmer musste die Umstellung auf Methadon rückgängig gemacht werden, d. h. sie werden wieder mit Codeinpräparaten substituiert. Der Unterschied zwischen den erfolgreich umgestellten Patienten und den »Abbrechern« besteht darin, dass die zweite Gruppe schon wesentlich länger mit Codein substituiert worden ist. In anderen Merkmalen unterscheiden sich dagegen die beiden Patienten-Gruppen kaum oder gar
 nicht. </P><P>
 Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse dieser Untersuchung sprechen für die Weiterentwicklung einer differenzierten Indikation bei der Substitutionstherapie und gegen zu starre Regelungen bei der
 Anwendung der verschiedenen Substitutionsmittel.

„Schwerstabhängige”- Die Teilnehmer des Modellprojekts zur heroingestützten Behandlung

“…Auf dieser Grundlage wurde f ü r die Jahrtausendwende auf mindestens 120.000 Personen, die regelm ä ß ig Heroin konsumieren, als realistische Gr ö ß e geschlossen. Seit Ausweitung der Methadonsubstitution ab Anfang der 90er und dem Wechsel 1 der vormals etwa 20.000 Patienten, die mit Dihydrocodein substituiert wurden, in die Methadonsubstitution [3] belief sich die Zahl der Substituierten auf mindestens 40.000 -49.000 [1,4,5] . Damit wurden nach einer konservativen Sch ä tzung um das Jahr 2000 35 -40 % der bundesdeutschen Heroinabh ä ngigen substituiert.…”