Auszug
Zwischen 1981 und 2007 haben weltweit mehr als 30 Länder ihre bisherigen umlagefinanzierten Rentensysteme ganz oder teilweise durch Systeme ersetzt, die auf individuellen privaten Vorsorgekonten basieren. Dieser Prozess wird gemeinhin als „Rentenprivatisierung“ bezeichnet. Die weltweite Wirtschaftskrise hat diesen Trend aus ökonomischen, ideellen und institutionellen Gründen unterbrochen, obwohl allgemein ein Anstieg der kritischen Verschuldung zu verzeichnen ist, der die Rentenprivatisierung in der Vergangenheit begünstigt hat. Ist dies das Ende des globalen Trends zur Rentenprivatisierung, oder beginnt dieser Prozess derzeit erneut, wenn auch möglicherweise in leicht abgewandelter Form? Verschiedene kürzlich beobachtete Trends weisen auf einen Neuanfang hin: Entscheidungsträger schränken staatliche und private Rentensysteme ein, machen sich Gedanken zum Thema Mindestrente und versuchen, die Bürger eher zu „motivieren“, für die Altersvorsorge zu sparen, anstatt privates Sparen anzuordnen.