Ergebnisse der 11. Erhebung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zur Struktur der neurologischen Kliniken der Akutversorgung in Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Die Kommission 1.14 ?Qualit?tssicherung/Anhaltszahlen? der DGN hat nach 2012 mit Bezug auf 2011 erneut eine Erhebung zur Struktur neurologischer Kliniken durchgef?hrt. Die hier berichtete Erhebung fand 2014 statt mit Bezug auf das Jahr 2013. Durch vielfache Aussendung der Umfrage konnte eine verbesserte Antwortquote von 66?% erreicht werden. Mit wenigen Ausnahmen halten neurologische Kliniken Schlaganfalleinheiten vor. Erkennbar st?rker als in 2011 waren Neurologien in interdiszplin?re Notaufnahmen eingebunden. W?hrend sich die Neurologie klinisch zum Notfallfach wandelt, stagniert die infrastrukturelle Ausstattung, z.?B. die Verf?gbarkeit von diagnostischen Leistungen rund um die Uhr. Insbesondere f?r die Bereiche Liquordiagnostik und MRT-Bildgebung sind Defizite zu erkennen, die eine leitliniengerechte Versorgung aller neurologischen Notf?lle an einer relevaten Anzahl von Kliniken unm?glich macht. Deutlich r?ckl?ufig ist auch die Verf?gbarkeit einer interventionellen Radiologie. Ein Gro?teil der Kliniken halten sektor?bergreifend ambulante Versorgungsstrukturen vor. Die durchschnittliche Klinikgr??e blieb unver?ndert, lediglich bei den Gro?kliniken ist der Trend zu einer weiteren Expansion von Betten erkennbar. Die Leistungszahlen belegen im Vergleich zur Vorerhebung auch eine weitere Zunahme der Fallzahl. Die Verweildauer sinkt nun auf 6,5 Tage und ist damit 12?% k?rzer als 2009. Damit lag einerseits die Verweildauer absolut betrachtet deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt aller Fachdisziplinen von 7,5 Tagen und der Verweildauerr?ckgang war zudem deutlich akzeleriert (12?% in neurologischen Kliniken versus 6?%, Bundesdurchschnitt aller Fachdisziplinen). Gleichzeitig kam es zu einem tendenziell abnehmenden durchschnittlichen Fallerl?s. Die Angaben zur Personalst?rke waren heterogen. Die Abgrenzung des Personaleinsatzes im DRG-Bereich von dem in ambulanten Strukturen, in Lehre und Forschung gelang vielen Kliniken nicht. Ein Personalmangel war nur in wenigen H?usern so ausgepr?gt, dass Versorgungsleistungen eingeschr?nkt werden mussten. W?hrend die Mehrzahl der Kliniken sich einem oder mehreren Zertifizierungsprozessen unterzogen haben, war weiter nur ca. die H?lfte der Anwortenden davon ?berzeugt, dass dieses die Versorgungsqualit?t ihrer Patienten g?nstig beeinflusse. Neue Impulse und Ideen f?r eine patienten- und ergebnisorientierte Qualit?tssicherung lassen sich der Umfrage nicht entnehmen.

Structure of Neurological Departments in Germany: Results of the 12th Survey by the German Neurological Society

“…In addition, we accepted responses up to 6 months after the initial mailing. The questionnaire was kept deliberately brief; substantial consistency of the key questions ensured the comparability to the previous preliminary surveys [1][2][3][4][5]. Finally, in order to keep the threshold for the reply rate and the time required for the replies as low as possible, we again decided against digitization and consequent online survey, even though digital data collection would have sped up and simplified the evaluation.…”

“…Every other year since 1980, the German Neurological Society (Deutsche Gesellschaft für Neurologie -DGN) has conducted a survey of German hospitals providing acute neurological care in order to obtain information regarding neurological inpatient care. The results of the preliminary surveys have been published in the journal Aktuelle Neurologie (Current Neurology) and provide a source-independent freely-accessible data source for benchmark orientation, thus supporting strategic decision-making in hospitals [1][2][3][4][5]. Based on the update and development of the preliminary surveys, we can now report on the survey conducted in 2016 for reporting year 2015.…”

Wie geht es weiter mit der neurologischen Intensivmedizin?

“…In der Strukturerhebung 2013 gaben 35% der antwortenden Akutkliniken an, über Intensivbetten unter eigener Leitung zu verfügen 2 , 2019 nur noch 18% 3 . Außerhalb der Schwerpunkt- und Maximalversorgung erscheint die Einrichtung interdisziplinärer Intensivstationen aus organisatorischen und ökonomischen Erwägungen sinnvoll, es sollte aber bei neurologischen Patienten die Fallführung durch den Neurologen erfolgen.…”

Regelungen zum Personalbedarf für Ärzte in neurologischen Kliniken – ein Plädoyer

“…Die Zahl der stationären Patienten in neurologischen Kliniken hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Den "Erhebungen der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zur Struktur der neurologischen Kliniken der Akutversorgung in Deutschland" zufolge ist die Anzahl stationärer Patienten in neurologischen Kliniken zwischen 2009 und 2013 im Median um rund 10 % angestiegen; gleichzeitig sank die Verweildauer um 12 % und betrug 2013 im Median noch 6,5 Tage [1]. Die Daten des Statistischen Bundesamts weisen für neurologische Kliniken zwischen 2010 und 2015 sogar einen Fallzahlanstieg um 23 % aus, während alle Fächer zusammen nur um 6,3 % gewachsen sind.…”

“…Die Leistungszahlen der DGN-Umfrage zeigen, dass das "Mehr an Fällen mit einem identischen oder nur leicht erhöhten Personalschlüssel bewältigt wurde." [1] Verkürzte Liegezeit, deutlich gestiegener administrativer Aufwand und eine zunehmende Komplexität in Diagnostik und Therapie haben zu einer kontinuierlichen Zunahme der Arbeitsdichte für die Ärzte geführt. Wenn die Arbeitsdichte zu hoch wird, besteht potenziell eine Gefahr für die Behandlungsqualität.…”