Regelungen zum Personalbedarf für Ärzte in neurologischen Kliniken – ein Plädoyer

Abstract

ZusammenfassungVerkürzte Liegezeiten, wachsender administrativer Aufwand, eine zunehmende Komplexität in Diagnostik und Therapie und der wirtschaftliche Druck gehen mit einer Zunahme der Arbeitsdichte für Ärzte in neurologischen Kliniken einher. Eine zu hohe Arbeitsdichte kann die Behandlungsqualität beeinträchtigen und die Ausbildung von Assistenzärzten gefährden. In der Pflege, in psychiatrischen Kliniken und im Bereich der neurologischen Rehabilitation gibt es aktuell Ansätze, Mindestpersonalstandards einzuführen. Vor diesem Hintergrund plädieren die Autoren für:– die Einführung von Personaluntergrenzen für Ärzte in neurologischen Kliniken, aber auch für andere Berufsgruppen und andere medizinische Fächer– die Entwicklung eines Personalbemessungsinstruments, mit dessen Hilfe für jede Klinik ein angemessener Personalschlüssel festgelegt werden kann– eine Verbindlichkeit der Personalstandards einschließlich einer kompletten Gegenfinanzierung – realistische Übergangsfristen angesichts des aktuellen Ärztemangels

General neurology: Current challenges and future implications

“…(i) Well-conducted surveys are needed to make recommendations to professional organizations and policymakers about the number of neurologists and GNs needed in specific regions and contexts (hospital vs. community) [24]. In Europe, such a survey could be promoted by the EAN in collaboration with national neurological societies, scientific/educational committees of the society, and the Research Fellows Section of the EAN (RRFS).…”

Woher nehmen?

“…Inhaltlich ist dem Brandbrief von Grau et al [1] in jeder Hinsicht zuzustimmen. Die Ökonomisierung der Medizin, insbesondere durch das DRG-System, aber auch durch Aktionen der Krankenhausträger und Geschäftsführungen, hat zu einer Arbeitsverdichtung geführt, die die Qualität der Leistungserbringung und die geordnete Weiterbildung gefährden.…”

“…Durch die Art der DRG-Kalkulation führen unbesetzte Stellen bei Ärzten und in der Pflege zu zunehmender Unterfinanzierung. Die Autoren erkennen auch den Grund für fehlende Ärzte in der Neurologie und anderen klinischen Disziplinen: "Die schlichte Erklärung, dass insgesamt in Deutschland die Anzahl der medizinischen Studienplätze und damit des potenziellen Nachwuchses zu niedrig ist, wird negiert" [1] ärztlichen Hintergrundes auch im Vordergrund z. B. tagsüber am Wochenende und an Feiertagen mit tätig sein.…”

“…Die Festlegung von Personaluntergrenzen unter "realistischen Übergangsfristen angesichts des aktuellen Ärztemangels" [1] würde entweder zu angesichts des angestrebten Zieles einer Verbesserung der Versorgungs-und Weiterbildungsqualität unrealistisch langen Übergangsfristen oder zu einem angesichts des begründeten Wachstums unseres Faches nicht wünschbaren Abbau von Kapazitäten führen. Keine Neurologin und kein Neurologe würde den Rückzug unseres Faches z.…”