Zusammenfassung
Ziel, Patienten, Methoden: Von Januar 2002 bis Dezember 2003 musste bei 96 Patienten ein Revisionseingriff wegen einer klinisch und farbduplexsonographisch relevanten Rezidiv-Varikosis der Fossa poplitea vorgenommen werden. Das entspricht einem Anteil von 10% der Vena-saphena-parva(V.s.p.)-Operationen. Mit der uneingeschränkt reproduzierbaren Farbduplexsonographie geschieht sowohl die präoperative Markierung der hämodynamisch relevanten Refluxe am stehenden Patienten als auch die Festlegung der operativen Strategie. Alle Patienten wurden intraoperativ klassifiziert; nach 6 Wochen, 6 Monaten und 1 Jahr nachuntersucht. Ergebnisse: Entsprechend ihrem intraoperativen Befund und ihrer Wertigkeit teilten wir die poplitealen Rezidive in vier Gruppen ein: I: übersehene V.s.p.-Anteile oder zu lang belassene V.s.p.-Stümpfe (71%), II: insuffiziente Kniekehlenperforantes (14,6%), III: insuffiziente Gastroknemiusvenen (12,5%), IV: neovaskuläre Varikosen (2,1%). Bei etwa 84% fanden sich Defekte der poplitealen Faszie, die bei 51% so immens waren, dass wir zur Rekonstruktion ein Vicrylnetz implantierten. Intraoperative Komplikationen wurden nicht beobachtet. Die Quote der Nervus-suralis-Läsionen betrug nach einem Jahr 5,2%. In 13,5% traten Flächenhämatome auf, in ca. 5% konservativ beherrschbare Wundheilungsstörungen. Etwa 12% der Patienten benötigten eine prolongierte Lymphdrainagebehandlung. Schlussfolgerung: Ein Großteil der poplitealen Rezidive kann durch eine differenzierte Diagnostik und standardisierte operative Technik mit exakter poplitealer Krossektomie beim Ersteingriff vermieden werden. Eine strenge Indikationsstellung stellt die Voraussetzung für eine erfolgreiche operative Behandlung der poplitealen Rezidive dar. Wir sehen bei sehr großen Fasziendefekten mit der Implantation von Vicrylnetzen eine Möglichkeit, die Faszie zu rekonstruieren.