Die neue Rolle des Mitarbeiters in der digitalen Fabrik der Zukunft

Abstract

Die "Digitalisierung der Industrie" und Schlagworte wie "Industrie 4.0" und "Smart Factory" sind aktuell in aller Munde. Doch gleichzeitig fällt es vielen Praktikern und Forschern schwer, diese Begriffe einzuordnen, um konkrete Anwendungsfälle für Innovationsprojekte zu identifizieren. Insbesondere die (neue) Rolle des Mitarbeiters beschäftigt Unternehmen und Angestellte. Hier setzt der vorliegende Beitrag an. Es wird ein aktuell laufendes EU-Projekt vorgestellt, das sich mit der Entwicklung von Informations-und Kommunikationstechnologien (IKT) für Produktionsarbeiter der Zukunft auseinandersetzt. Vier aus dem Projektkontext gewählte Fallbeispiele illustrieren, wie IKT sich in Industriebetrieben einsetzen lassen, um den Menschen in den Mittelpunkt der Fabrik von morgen zu rücken. Darauf aufbauend wird gezeigt, inwiefern die Befähigung der Produktionsmitarbeiter in den vier Bereichen (1) Autonomie, (2) Kompetenz, (3) Verbundenheit und (4) Abwechslungsreichtum in der Fabrik von morgen durch neue IKT gesteigert werden kann. So ermöglicht der Beitrag einerseits die Orientierung an konkreten Anwendungsfällen und deren Reflexion sowie andererseits die Entwicklung eines ganzheitlichen Verständnisses für die sich derzeit und in den kommenden Jahren vollziehenden Veränderungen in vielen Industrieunternehmen.

Anwendungsszenarien und Technologiebewertung von digitalen Werkerassistenzsystemen in der Produktion – Ergebnisse einer Interview-Studie mit Experten aus der Wissenschaft, der Politik und der betrieblichen Praxis

“…Bei der bewussten Gestaltung dieser Anwendungsmöglichkeit von DWAS wird es Mitarbeitenden er-möglicht, komplexere und vielfältigere Aufgaben bewältigen oder sich aktiver in die Problemlösung einbringen zu können. Daran ist häufig die Hoffnung einer weiteren Verbesserung und Aufwertung der Produktionsarbeit geknüpft (Richter et al 2017; Wissenschaftlicher Beirat der Plattform Industrie 4.0 2014).…”

Psychological Contracts in the Era of HRM 4.0

“…Applications of HRM 4.0 are similarly connected to the Internet of Things; they analyse the data that they generate, update information continuously and produce, whenever possible, suggestions for future behaviour. An example of such an application in HRM 4.0 is the autonomous analysis of data on the work performance of an employee that triggers suggestions for training when performance goals have not been met (Richter, Heinrich, Stocker, & Steinhueser, 2017).…”

“…Such performance data can be used to assess an employee's performance throughout the year, determine compensation or identify talent in the organisation. Continuously monitoring how employees perform their work tasks allows smart systems to immediately suggest training when training needs are detected (Richter et al, 2017). They can also prompt breaks when stress levels are elevated or warn employees in dangerous situations (e.g., a heat detector in firefighters' gear).…”

“…HRM 4.0 allows assessing training demands through smart things (e.g., sensors, wearables), suggesting corresponding forms of skill development and providing facilities for training. For example, the machinery in a workplace continuously registers information to predict potential problems in the production line (Richter et al, 2017). If problems occur, the system suggests options to help the worker solve these problems.…”

“…Learning can be linked to systems of knowledge management. An electronic knowledge base that describes all work tasks and processes allows employees to search for solutions when problems occur in a production process (Richter et al, 2017). Training can be organised in virtual learning environments that participants access through an avatar.…”