Die Eklampsie wurde wohl mit Recht yon Zweifel die ,,Erkrankung der Theorien" genannt, und yon allen Seiten, klinisch, anatomiseh, experimentell wurde ihre Forschung angepackt. Die Literatur schwoll enorm an, aber noch immer ist man zu keinem sieheren Sehluf3 gekommen.,,Dureh das viele, das wir yon der Eklampsie wissen," sagt Seer in seinen Aphorismen, ,,wissen wir eigentlich niehts yon ihr."Und leider muB man ihm reeht geben. JedesmM, wenn die 1%rschung neue Tatsachen bek~nntmaehte, mu~te die herrsehende Theorie, die letzte Kypothese zum alten Eisen geworfen werden, und wurden neue aufgebaut. An sich selbst sehr sehwankende Theorien, wie die Blutgerinnungshypothesen (Dienst), oder die Seitenkettentheorien wurden zur Hilfe gerufen, urn tin zweifelhaftes Lieht in die so dunkle )[tiogenese dieser Krankheit zu bringen.
Feststellung des Begriffes ,,Puerperal-Eklampsie".Mit dem Anwachsen der Eklampsie-Liter~tur hat sich auch die Auffassung, die man sich yon dem Wesen dieser Krankheit machte, 'sehr geindert. We man friiher epileptisehe, hysterische, apoplektische ~nd andere cerebrMe (uriimisehe) Symptome in graviditate kurzweg zur Eklampsie reehnete, legte man, seit den Untersuchungen S c h m o r ls, dem pathologisch-anatomischen Bilde die Hauptbedeutung fiir die exakte Diagnose des Krankheitsbildes, und so konnte man den Begriff der Eklampsie ohne Kr~impfe (Eclampsia sine eclampsia) feststellen and behaupten.Eklampsie keine Folge der 5Tieren-Insuffizienz.Ganz allm~hlich hat aueh die Rolle des Nierensehadens bei der Eklampsie, dem in den ersten Arbeiten der L6wen~nteil bei der J_tiogenesie dieser Krankheit zugeschrieben wurde, yon ihrer Bedeutung eingebfil]t, und zwar so, dM3 Zinsser den Satz aufstellen konnte, ,,dal3 ein gtiologiseher ~oment zwischen Niere und Eklampsie nicht besteh~, und Eklampsie-Nephri~is sich zur Eklampsie wie Schar-