Professor Zdeněk Havlas gewidmetErgodizität beschreibt die Mçglichkeit, das Verhalten eines Ensembles aus dem seiner Komponenten vorherzusagen. In den Naturwissenschaften ist dies eine wichtige Grundannahme, während nichtergodisches Verhalten im Alltag häufig ist. In der Chemie wird Ergodizität meist mit der Energieverteilung auf molekularem Niveau verbunden.[1] So wird bei selektiver Anregung eines bestimmten Schwingungsübergangs meist angenommen, dass die intramolekulare Umverteilung von Schwingungsenergie ("intramolecular vibrational energy redistribution", IVR) [2] viel schneller ist als Wechselwirkungen mit der Umgebung. Chemischen Systemen wird daher generell ein ergodisches Verhalten unterstellt, sodass deren Eigenschaften, vor allem auch Reaktivitäten, unabhängig von der Vorgeschichte der Aktivierung oder vom Ausgangszustand sind und nur vom Gesamtenergiegehalt abhängen. [3] Nichtergodisches Verhalten in der Chemie beschreibt dementsprechend Systeme, in denen das Ergebnis einer Reaktion durch die Anfangsbedingungen bestimmt wird. Die meisten Beispiele nichtergodischen Verhaltens in der Chemie betreffen Moleküle aus nur wenigen Atomen [4,5] und schon wenig grçßere Systeme (z. B. ionisiertes Aceton) [6] verhalten sich meist ergodisch. Bei der dissoziativen Elektronenrekombination ("electron-capture induced dissociation", ECID) mehrfach positiv geladener Biomoleküle wurde jedoch die Beteiligung hochangeregter Zustände der ladungsreduzierten Spezies vorgeschlagen, deren nahezu prompter Zerfall nichtergodisch erfolgen kann. [7,8] ¾hnliche Argumente wurden beim extrem exothermen Elektronentransfer zwischen Dikationen und Neutralmolekülen [9] oder schnellen Dissoziations-und Abstraktionsreaktionen [10,11]