Zusammenfassung Die vorzeitige Beendigung von Bildungsmaßnahmen wird i. d. R. als Abbruch problematisiert. Zum Problem werden Weiterbildungsabbrüche besonders dann, wenn vorhandene Weiterbildungsinteressen nicht weiter realisiert werden können und/oder wenn damit ein grundsätzlicher Rückzug aus dem System Weiterbildung eingeleitet wird. In der deutschsprachigen Bildungsforschung (v. a. in der Hochschul-, Schul-und Berufsbildungsforschung) etabliert sich zunehmend der bereits weit verbreitete Begriff "Drop-out" als Bezeichnung für den Abbruch einer Bildungsteilnahme. In der Weiterbildungsforschung ist dieser Begriff jedoch weniger geläufig und es fehlen bisher einschlägige Studien zu Ursachen und Stellenwert des Phänomens Drop-out. Vor diesem Hintergrund widmen sich die Autorinnen und Autoren dem bestehenden Bedarf an Grundlagenforschung und nehmen eine systematische Verortung des Phänomens im Kontext von Weiterbildung vor. Dazu erarbeiten sie zunächst, welches Verständnis von Drop-out in der Disziplin der Erwachsenenbildung gängig ist. Darüber hinaus verschränken sie den aktuellen K 32 S. Hoffmann et al. Stand der Forschung mit Perspektiven von elf zu dieser Thematik interviewten Vertreterinnen und Vertretern von Weiterbildungsträgern und -verbänden. Vertieft werden diese Erkenntnisse durch eine Reflexion der Operationalisierung von Weiterbildungsabbrüchen im Nationalen Bildungspanel (NEPS). In einem Fazit werden die Ergebnisse aus Empirie und Theorie verdichtet und Implikationen für weitere (empirische) Forschungen aufgezeigt.Schlüsselwörter Weiterbildungsabbruch · Drop-out · Weiterbildungsverhalten · NEPS · Konstellationen · Experteninterviews Drop-out in further education-a linking of perspectives for the (re-)construction of the drop-out phenomenon Abstract The early termination of educational measures is usually critically discussed as "drop-out". The discontinuation of further education activities is considered a problem above all when existing interest in further education cannot be realized and/or when this initiates a categorical withdrawal from the system of further education. In educational research carried out in German-speaking countries (especially in research on university-, school-, and vocational education), the already wide-spread term "drop-out" is increasingly used as a synonym for the discontinuation of educational participation. In research on further education, however, this term is less common and, so far, no relevant studies have been conducted regarding the reasons for dropping out, the methods of dealing with this issue, or the importance of the drop-out phenomenon in continuing education. Against this background, the authors focus on the actual need for basic research and carry out a systematic categorization of the drop-out phenomenon in the context of further education. To this end, they first investigate which drop-out concept is most common in the field of adult education. They then link the present state of the art in research to perspectives formulated by eleven experts (represen...
Zusammenfassung Die Auseinandersetzung mit digitalen Technologien wird auch in der Nacherwerbsphase für viele Ältere zu einer Voraussetzung für die Teilhabe in vielen Lebensbereichen und erfolgt u. a. motiviert durch und unterstützt von jüngeren Familienmitgliedern. Anhand dieser Prozesse kann ein Einblick in innerfamiliäre generationenübergreifende Lernprozesse gewonnen werden, die in hohem Maße von Beziehungskonstellationen und Kompetenzzuschreibungen geprägt sind. Anknüpfend an das "Modell familialer Bildungsleistungen" (vgl. Brake und Büchner 2003, 618 ff.) und auf Basis von 32 qualitativen Interviews mit älteren Erwachsenen werden innerfamiliäre Unterstützungsprozesse im Rahmen der Auseinandersetzung Älterer mit digitalen Medien herausgearbeitet und gleichzeitig Möglichkeiten sichtbar, wie Angebote der Erwachsenenbildung hieran anschließen können.Schlüsselwörter Ältere Erwachsene · Informations-und Kommunikationstechnologie · Medienkompetenz · Intergenerationelles Lernen · Erwachsenenbildung · Informelles Lernen Intergenerational familial support for media use by older adultsAbstract For many retirees, dealing with digital technologies is a requirement for active participation in different areas of society. Older adults are inter alia moti-2 V. Thalhammer, B. Schmidt-Hertha 1 3 vated and supported by younger family members to use digital media. Such support allows for insights into intergenerational familial learning processes, which are largely shaped by relationship constellations and levels of competence.Drawing on the "model of family education attainment" (cf. Brake and Büchner 2003, 618 ff.) and based on 32 qualitative interviews with older adults, family support processes for media use by older adults are revealed and presented in this study. The results also outline possibilities, such as how to connect with adult education.
ZusammenfassungTrotz der Vielzahl seiner Erscheinungs- und Umgangsformen findet Drop-out in der erwachsenenpädagogischen Forschung vergleichsweise wenig Beachtung und theoretische Konzepte, welche die unterschiedlichen Lesarten des Phänomens in einem übergeordneten Rahmen systematisieren, gibt es bislang kaum. Im Beitrag werden daher bisherige theoretische Konzepte zu Weiterbildungsabbrüchen und Ansätze zur Einordnung von Weiterbildungsabbrüchen als Weiterbildungsverhalten zusammengetragen sowie die Forschungslücken in Bezug auf ein umfassendes Modell zur ursächlichen Erklärung von Drop-out in der Weiterbildung aufgezeigt. Anhand einer empirischen Studie – hier basierend auf der Auswertung von 40 problemzentrierten Interviews – werden eine Typologie sowie ein Modell zur Charakterisierung von Weiterbildungsabbrüchen vorgeschlagen und deren Potenzial für die weitere Theorieentwicklung in diesem Bereich herausgearbeitet. Als zentral kristallisiert sich dabei der Begriff „Passung“ heraus, mit dem sich die Vielfalt von Abbruchskonstellationen theoretisch anschlussfähig beschreiben lässt.
ZusammenfassungDas Feld der Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener nimmt einen zentralen Stellenwert in der Förderung gesellschaftlicher Partizipation von vulnerablen Gruppen ein. Die Covid-19 Pandemie bringt neue Transformationsprozesse mit sich, die sich auch auf die Risikofaktoren von Drop-out (Abbruch) in der Alphabetisierung und Grundbildung auswirken. Drop-out kann als Verstärker sozialer Ungleichheit beforscht werden, was insbesondere im Kontext pandemiebedingter Lernbedingungen an neuer Relevanz gewinnt. So werden in diesem Beitrag die pandemiebedingten Herausforderungen für das Feld mit besonderer Berücksichtigung von Drop-out herausgearbeitet. Anhand eines mehrstufigen Analyseverfahrens (Expert:inneninterviews & narratives Review) kann gezeigt werden, dass „Medienkompetenz und Medienzugang“, „Kontinuität und Kursstruktur“ sowie „Vertrauen und Kursbindung“ zwar als bereits bekannte Risikofaktoren für Drop-out gelten, jedoch vor dem Hintergrund pandemiebedingt veränderter Strukturen eine gestiegene Bedeutung bekommen. Pandemiebedingte Transformationsprozesse wirken wie ein Brennglas auf bereits bestehende Problemlagen im Feld der Alphabetisierung und Grundbildung. Somit kommt der pädagogischen Aufgabe der entsprechenden Gestaltung von unvorhersehbaren Veränderungen eine besondere Bedeutung zu, um der Verschärfung sozialer Ungleichheiten entgegenzuwirken.
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