ZusammenfassungIm Mittelpunkt des Beitrags stehen konzeptionelle Hintergründe der 2003/04 begonnenen offenen Ganztagsschule (OGS) in Nordrhein-Westfalen sowie erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung, wie sie sich im Rahmen einer explorativen Erkundungsstudie zeigen. Hintergrund der konzeptionellen Debatte sind zwei Elemente: zum einen die vielschichtiger gewordene Debatte über Betreuungs-, Bildungs-und Erziehungskonzepte, zum anderen die stärkere Kooperation zwischen der Schule und der Kinder-und Jugendhilfe im Rahmen der offenen Ganztagsschule. Die OGS in Nordrhein-Westfalen beansprucht durch die verstärkte Einbeziehung außerschulischer Partner zu einem neuen Verständnis von Schule und Lernen beizutragen. Im Konzept und Modell dieser neuen Angebotsform begegnen sich somit die Vorstellungen beider Bereiche zur adäquaten Gestaltung schulischer und außerschulischer Lern-und Bildungsprozesse. Vor diesem Hintergrund werden erste Befunde und sich abzeichnende Trends der realen Entwicklung in diesem Land dargestellt.
Summary
The Open All-day Primary School (OGS) in North Rhine-Westphalia: A successful integration of school and youth supportThis paper focuses on the conceptual framework of the open all-day school in North Rhine-Westphalia (OGS), which commenced in 2003/04 and on the first results of a scientific supervision on the basis of an explorative study. Behind the initial conceptual debate were two elements: On the one side, the multi-layered discussion on concepts of counseling, education and up-bringing and, on the other, strengthening cooperation between school, children and youth support within the framework of open all-day schooling. The OGS in North Rhine-Westphalia strives to contribute via a better integration of out-of-school partners to a new relationship between school and learning. The concepts of both areas for an adequate design of school-based and out-of-school learning and educational processes must, therefore, be recognized in the concept and model of this new form of provision. This article can present initial findings and development trends for North Rhine-Westphalia in this respect.
Die Corona-Pandemie machte es erforderlich, dass Kindertageseinrichtungen ihr Angebot kurzfristig umstellen und unterschiedlichste Schutz- und Hygienemaßnahmen umsetzen mussten. Welche Auswirkungen diese Maßnahmen auf die Interaktionsebenen der pädagogischen Praxis hatten, wird mit Blick auf den Umgang der Fachkräfte mit den Kindern, das Zusammenspiel der Kinder untereinander und auf die Kooperation der Einrichtung mit den Eltern untersucht. Datenbasis bildet eine wiederholte, schriftliche Befragung von 2.529 Kitaleitungen im Zeitraum von Oktober 2020 bis Juni 2021, welche sowohl aktuelle als auch retrospektive Einschätzungen der Leitungskräfte bezüglich der Qualität unterschiedlicher Interaktionsebenen erfragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einführung spezifischer, coronabedingter Maßnahmen, wie etwa das Distanzgebot, das Tragen von Masken oder ein Betretungsverbot der Kita für Eltern, mit einer signifikanten Verschlechterung der Beurteilung unterschiedlicher Interaktionsebenen einhergehen. Positivere Beurteilungen gingen hingegen mit einer häufigeren, auch nicht persönlichen Kommunikation mit Eltern und Kindern einher. Zudem zeigte sich, dass insbesondere Leitungen von Einrichtungen mit einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Kindern von einer Verschlechterung berichten.
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