Ihr wünscht euch alle so ein'n Typen wie mich. Kein Problem, ich bleib' einfach typisch ich« (Bushido: »Typisch Ich«, 2004). »Was der deutsche Geist sein könnte, wer hätte nicht schon darüber seine schwermütigen Gedanken gehabt!« (Nietzsche 1967a: 358). Was ist »typisch deutsch«? Neuere Studien bilanzieren, dass es den »typisch Deutschen« nicht gibt resp. es neben der (falschen) Fassade des »typisch Deutschen« ein diese Stereotypen konterkarierendes, wahres Leben im untypisch deutschen Privaten gebe 1-zur Klärung von »typisch deutsch«, diesem Beinahe-Kompositum, tragen diese Studien leider wenig bei. Lassen Sie mich daher eingangs die Problematik zumindest anreißen: Das Typische ist nichts einer Sache, einem Sachverhalt, einer Handlung, einem Verhalten oder Denken Inhärentes, sondern ohne Zweifel eine Zuschreibung-welcher Art freilich, ist einigermaßen unklar. Zu denken wäre an Max Webers Idealtypus 2 , Hermann Bausingers Stereotypen (mit der Stei
Städte haben ihren individuellen Sound - einen Klang, der sich auch musikalisch darstellt. Dazu gehört - aber nicht nur - die Umsetzung von industriellem Krach in futuristische »rumori« oder konkreten »bruit«. Städte sind Zentren der Kommunikation, hochaktive Knotenpunkte globaler Netzwerke. Hier treffen Menschen mit den unterschiedlichsten ethnischen, sozialen und kulturellen Hintergründen sowie musikalischen Bedürfnissen und Fähigkeiten aufeinander. Aus dieser Konfrontation entstehen Musiken, in denen sich ihr Anderssein und ihre Identität manifestieren, in denen sich aber auch Spuren der Anpassung und Integration finden - und die fast immer populäre Musikformen annehmen. Denn die Stadt als Handelsplatz macht zur Ware, was zuvor als Volksmusik mündlich tradiert wurde oder als Kunst gemeint war. Die Stadt ermöglicht unendlich viele Chancen der Kommunikation, die doch nie ausreichend zu sein scheinen.
»Keine Atempause, Geschichte wird gemacht.« Die populäre Musik-vor Jahren noch ein Modeartikel mit begrenzter Haltbarkeit-werkelt an ihrer Vergangenheit. Alte Alben werden wieder aufgelegt und zu Klassikern erhoben. Popjournalisten schreiben an Listen des Besten und Wichtigsten »aller Zeiten«. Das Fernsehen strahlt längst verdrängt gehoffte Musiksendungen der Schlaghosenzeit wieder aus: »Spot an!« auf die Geschichte. Die wissenschaftliche Forschung hat sich bisher wenig um eine Geschichte der Popund Rockmusik gekümmert. Die Beiträge des Bandes fragen: Was oder wer ist überhaupt geschichtswürdig und was darf/soll man vergessen? Wie schreibt man überhaupt eine Geschichte der populären Musik? Und: Gibt es nur eine oder nicht eigentlich viele Geschichten? Dietrich Helms (Prof. Dr.) lehrt historische Musikwissenschaft an der Universität Osnabrück. Thomas Phleps (Prof. Dr.) lehrt am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Gießen.
Wie analysiert man eigentlich populäre Musik? Nach zwei Jahrzehnten eines überwiegend kulturwissenschaftlichen Blicks auf den Gegenstand besinnt sich die Popularmusikforschung wieder auf ihre Kernkompetenz: auf die Beschreibung von Musik als akustisches Phänomen. Die etablierten Techniken der Untersuchung von Kunstmusik erweisen sich hier jedoch als nur bedingt transferierbar. Die Beiträge dieses Bandes diskutieren daher alternative Methoden zur Analyse populärer Musik und erproben sie am Beispiel von Songs aus Pop, Rock und Jazz.
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