In vielen Landern werden in neuerer Zeit in zunehmendem MaRe Mg-Mangelerscheinungen an den verschiedenen Kulturen und erhebliche Ertragssteigerungen bei Zufuhr von Magnesium zum Boden festgestellt (2, 11, 12, 19,22, 28, 42, 52, 53, 58, 61, 63, 64). Dies trifft auch fur Deutschland zu, wo in fruheren Zeiten nur vereinzelt Mg-Mange1 beobachtet wurde, z. B. von RoJler ( 4 3 , Gehring (15), Jacob und Altcn i20), Jesscn (21), Schmitt (48), Balks und Wehrmann (I), Lemmermann und Behreni (26a), Scharrcr und Schropp (46). Die Mg-Mangelerscheinungen bei den wichtigsten landwirtschaftlichen und gartnerischen Kulturen wurden von Wallace (65), sowie von Stenuit und Piot (54a) an Hand farbiger Abbildungen dargestellt. Mg-Mange1 ist besonders haufig auf sauren Boden anzutreffen. Das verstarkte Auftreten hat folgende Ursachen: 1. Auswaschungsverluste an Mg. Diese nehmen mit sinkendem pH-Wert zu (36) und erreichen daher auch im Untergrund ein besonders grooes AusmaR, wenn diescr stark versauert ist. Auch durch Plnwendung physiologisch saurer Dungemittel wird die Auswaschung vcrstarkt (30, 31). Auf einem Sandboden (pH = 7,6) .betrugen nach Pfuff (ref. 47) bei Jahresniederschlagen von 560 mrn die Auswaschungsverluste i m Durchschnitt 240 kg CaO und 18 kg MgOtha. Kalkgaben ernredrigen die Mg-Auswaschung (30, 36). Auch von hollandischen Forschern wurd.e festgestellt, da8 das Mtg bei hoheren pH-Werten weniqer st14rk ausgewaschen wird. 2. Starkere Anwendung von Mg-armen Kalisalzen im Gegensatz zu friiher. 3. Intensivere Diingung mit Makronahrstoffen ohne Berucksichtigung des Mg und starkcrer Entzug durch die Pflanzen infolge hoherer Ertrage. 4. Zunahrne des Hackfrucht-und Zwischenfruchtanbau,es. Der Entzug durch mittlere Ernten betragt bei Getreide 4-12 kg, Tabak 6-20 k g (14, 20a), Futterruben 35-75 kg, Kartoffeln 2 G -5 0 kg und Heu 20-40 kg MgO/ha (vergl. auch 20al. Infolge dieser 4 Ursachen wurden zahlreiche Boden so weit an Mg erschopft, daR starker Mg-Mange1 auftritt. Zheifelsohne erfolgte eine langsamc Abnahme des pflanzenverfugbaren M g auch schon fruher, diese wirkte sich jedoch infolge des zunachst reichlichen naturlichen Mg-Gehaltes der Boden nur wenig auf die Pflanzen aus. *) Prof. Dr. P. S c /~L~~l~t~~b a b e l . Hannover, Herrenhsuser Str. 2. Schachtschabel [Band 67A r b e i t s v o r s c h r i f t I): 5,OO g Boden werden mit 50 ml Calciumchloridlosung (R 1) 2 Stunden automatisch geschuttelt. AnschlieRend wird durch ein dichtes Mg-freies Faltenfilter 11 Vergl. au& (45 b) Heft 11 Dar pflanzenverfiigbare Magnesium 11