Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit sollte dem Zweck dienen, eine Methode für den enzymatischen Eiweißabbau von Futter‐ und Lebensmitteln zu finden, die die Ausführung der Bestimmung in kürzerer Zeit gestattet.
Es wurden deshalb zunächst alle Möglichkeiten des peptischen Abbaues untersucht, die diesem Ziel näher zu führen schienen. Die Versuchsergebnisse wurden unter der überschrift: “Auswertung der peptischen Verdauungsversuche” auf Seite 192 besprochen.
Da die Vermutung bestand, daß das Pankreatin das pflanzliche und tierische Eiweiß schneller hydrolysiert, wurden auch eingehende Versuche mit diesem Enzym durchgeführt. Ihre Ergebnisse sind unter der überschrift: “Auswertung der tryptischen Verdauungsversuche” auf Seite 198 zusammengefaßt.
Die an gleichen Futtermitteln mit beiden Enzymen angestellten Abbauversuche haben gezeigt, daß die peptischen und tryptischen Rohprotein‐Verdauungskoeffizienten nicht bei alien gleich hoch waren. So wurden mit der tryptischen Methode teils höhere, teils niedrigere Werte gefunden als mit der Methode von Wedemeyer. Eine Einführung der tryptischen Methode erscheint deshalb nicht zweckdienlich zu sein.
Lediglich bei Fleisch‐, Fisch‐ und Tierkörpermehlen, Blutmehl aus‐genommen, könnte man einen 12stündigen tryptischen Abbau mit 1 g Pankreatin in Erwägung ziehen.
Eine Zeitverkürzung der Methode von Wedemeyer ist möglich, wenn man anstatt mit 1 g Pepsin in 48 Stunden mit 2 g Pepsin in 24 Stunden abbaut. Da nach dieser verkürzten Methode ebenfalls Pepsin wie bei der Verbandsmethode verwendet wird, so erhält man in jedem Falle Werte, die denen von Wedemeyer annähemd entsprechen. Die beobachteten Verdauungskoeffizienten liegen alle etwas tiefer als nach der Methode von Wedemeyer, jedoch in der bisher für diese Bestimmung üblichen Fehlergrenze.
Außer dem nach dieser verkürzten peptischen Methode sich ergebenden Zeitgewinn von 24 Stunden kann man noch Zeit einsparen, wenn man das Filtrieren und Auswasehen des unverdaulichen Rohproteins dadurch vermeidet, daß man in 125 cm3 abpipettierter Verdauungslösung = 0.5 g Ausgangsmaterial den gelösten Rohproteinanteil bestimmt. Hierbei muß der Stickstoffgehalt des Enzyms Berücksichtigung finden. Den Auf‐schluß der Verdauungsflüssigkeit könnte man am zweckmäßigsten mit Wasserstoffsuperoxyd durchführen.
Unter Anwendung dieser Arbeitsweise wäre es möglich, die Bestimmung der künstlichen Eiweißverdaulichkeit in 11/2‐2 Tagen aus‐zuführen, wozu bisher 3 Tage notwendig waren.
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