ZusammenfassungIn der Studie wird untersucht, inwiefern sich die kokonstruktive Lehrpersonen-Kooperation in Schulen, die ihren Unterricht bottom-up in Richtung einer stärkeren Personalisierung des Lernens weiterentwickeln, verändert. Die Daten wurden im Zeitraum von drei Schuljahren in 43 Schulen mittels Fragebögen (t1, t3) und in elf dieser Schulen zusätzlich durch Leitfadeninterviews (t1, t2, t3) erhoben. Wie die statistischen und inhaltsanalytischen Auswertungen übereinstimmend zeigen, kooperieren die Lehrpersonen bei der Unterrichtsentwicklung rege, mit unterschiedlichen Partner/innen und kokonstruktiv. Die kokonstruktive Kooperation nimmt im Untersuchungszeitraum bei der Planung, Entwicklung und Auswertung von Unterricht für personalisiertes Lernen sowie im Umgang mit unterrichtlichen und schulischen Herausforderungen deutlich zu. Es entstehen Kooperationskulturen, die nicht nur die Unterrichtsentwicklung voranbringen, sondern auch bei beruflichen und persönlichen Problemen starken Rückhalt geben. Die Ergebnisse zeigen, dass unterrichtsbezogene Innovationen, die von den einzelnen Schulen ausgehen und gemeinsam bejahte Ziele verfolgen, die kokonstruktive Kooperation zwischen Lehrpersonen fördern und zum pädagogischen Handeln als kollegiale Lerngemeinschaften beitragen.
ZusammenfassungDer Diskurs hin zu einer Schul- und Unterrichtsentwicklung in Richtung personalisierten Lernens wird im Folgenden entlang von zwei Diskussionssträngen beschrieben: Erstens wird der deutschsprachige Schulentwicklungsdiskurs dargestellt, in dem Prozessgestaltung, Potenziale und Herausforderungen in der Weiterentwicklung von Einzelschulen erörtert werden (Abschnitt 2.1) und zunehmend die Unterrichtsentwicklung ins Zentrum gestellt wird (Abschnitt 2.2). Um den Bereich der Unterrichtsentwicklung näher beleuchten zu können und Merkmale didaktischen Handelns für verstehensbezogene und nachhaltige Lernprozesse eruieren zu können, orientiert sich diese Arbeit zweitens am Diskurs der pädagogisch-psychologischen Lehr- und Lernforschung. Insbesondere die Frage nach einer stärker personalisierten Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen steht hier im Fokus (Abschnitt 2.3).
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.