Bei Patienten mit Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTB) und zusätzlicher komplexer Thematik erfolgt in Deutschland im stationären Setting überwiegend eine Stabilisierung. Angenommen wird dabei, dass die erfolgreich Stabilisierten in einer ambulanten Folgetherapie mit einem traumakonfrontativen Verfahren behandelt werden. Die hier vorliegende Arbeit hat zwei Ziele: Erstens soll eine quantitative Literaturübersicht zum Thema Stabilisierung und Konfrontation bei komplex Traumatisierten gegeben werden. Hier zeigte sich, dass Stabilisierung überwiegend kleine bis mittlere Effekte erzielt und dass kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen insgesamt erfolgreicher erscheinen. Zweitens soll die Inanspruchnahme von Folgebehandlungen nach stationärer Stabilisierung erfasst werden. Dazu wurden 147 sexuell traumatisierte Frauen, die eine stationäre, vorwiegend stabilisierende integrative Behandlung erhielten, nachuntersucht. Während sich die allgemeine psychische Belastung am Ende des stationären Aufenthalts stark verbesserte, zeigten sich nur kleine bis mittlere Effekte im Bereich der posttraumatischen Symptomatik. Nur ein geringer Teil der Stichprobe erhielt eine Traumakonfrontation in den vier Jahren nach der stationären Behandlung. Daraus und aus der Literaturübersicht kann abgeleitet werden, dass das stationäre Setting für Traumabearbeitung genutzt werden sollte.
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