Die Frage, ob inferenzstatistische Methoden auch bei Vollerhebungen angewandt werden dürfen, ist in der Forschergemeinde umstritten. Ein solches Vorgehen kann nur dann gerechtfertigt werden, wenn die Daten der Vollerhebung analog zur Stichprobenziehung als Ergebnis eines stochastischen Datengenerierungsprozesses aufgefasst werden können. Der vorliegende Aufsatz versucht zu klären, unter welchen Umständen diese Bedingung als erfüllt angesehen werden kann und wann nicht von dem Vorliegen der Bedingung ausgegangen werden kann.
A pandemic poses particular challenges to decision-making because of the need to continuously adapt decisions to rapidly changing evidence and available data. For example, which countermeasures are appropriate at a particular stage of the pandemic? How can the severity of the pandemic be measured? What is the effect of vaccination in the population and which groups should be vaccinated first? The process of decision-making starts with data collection and modeling and continues to the dissemination of results and the subsequent decisions taken. The goal of this paper is to give an overview of this process and to provide recommendations for the different steps from a statistical perspective. In particular, we discuss a range of modeling techniques including mathematical, statistical and decision-analytic models along with their applications in the COVID-19 context. With this overview, we aim to foster the understanding of the goals of these modeling approaches and the specific data requirements that are essential for the interpretation of results and for successful interdisciplinary collaborations. A special focus is on the role played by data in these different models, and we incorporate into the discussion the importance of statistical literacy and of effective dissemination and communication of findings.
Bevor wir mit unserer inhaltlichen Prasentation des ,State of the Art" von Wissenschaftstheorie und Methoden in der deutschen Politikwissenschaft beginnen, mochten wir eine grundlegende Vorbemerkung machen. Auch wenn der Trend zur lnternationalisierung der Forschung ein allgemeiner ist und fur aile Fachgebiet gilt, so scheint uns dies fur die Methoden in ganz besonderer Weise zuzutreffen. Fur eine Wissenschaftsgemeinde, von der sich ein imrner groBerer Anteil in Hinsicht auf F orschungs-und Publikationstatigkeit im intemationalen Umfeld bewegt, 1 ist es selbstverstandlich, dass sie den international gebrauchlichen Standards zu genugen versteht. Ein wesentlicher Teil der Entwicklung des Stands der Forschung auf diesem Gebiet spiegelt daher schlicht die intemationale Entwickh.mg wider, mit einem starken Fokus auf der Entwicklung in den USA, d.h. den dortigen Zeitschriften, die unbestreitbar die MaBstabe bestimrnen. Eigenstandige Beitrage deutscher Forscher, soweit es sie gibt, und es gibt sie durchaus, 2 flieBen dann in diesen intemationalen, amerikanisch dominierten Schmelztiegel der einzelnen nationalen Entwicklungen der Forschungsmethoden mit ein. In jedem Fall ist die Entwicklung der Methoden jedoch derart vielniltig und umfangreich, dass wir in dies em Artikel auf keinen Fall allen Entwicklungen gerecht werden und sie mit gebtihrender Breite behandeln konnen. Lucken der Darstellung sind also sowohl dem Umfang des geschilderten Gegenstands geschuldet, als auch den Schwerpunkten im verfugbaren Wissen zum Gegenstand der Autoren selbst. Die Frage, was denn gute von schlechter Wissenschaft unterscheidet, mundet in der Regel in die grundlegendere Frage, was denn uberhaupt den ,wissenschaftlichen" Charakter der Wissenschaft ausmacht, die wiederum als die Kemfrage der Wissenschaftstheorie bezeichnet werden kann. Die Beantwortung dieser Frage kann in zwei Komponenten zerlegt werden: Zum einen, was denn die 2
Zusammenfassung: Überhangmandate sind eine Besonderheit des deutschen Wahlsystems. Sie treten auf, wenn eine Partei mehr Direktmandate gewinnt als ihr nach dem Proporzprinzip aufgrund ihrer Zweitstimmen zustehen würden. Während Überhangmandate bis zur Wiedervereinigung ein vernachlässigbares randphänomen darstellten, haben ihre Anzahl und ihre relevanz seitdem dramatisch zugenommen. Bei der Bundestagswahl 2009 fielen mit 24 Überhangmandaten mehr als jemals zuvor an. Der Anstieg ist in erster Linie die Folge der veränderten Parteienlandschaft, d. h. der Etablierung eines Fünfparteiensystems mit nur noch relativ kleinen großen Parteien. Überhangmandate stellen einerseits ein verfassungsrechtliches Problem dar, sie verstoßen aber auch gegen grundlegende Fairness- und Gerechtigkeitsgrundsätze. Ein Lösungsvorschlag für die bestehenden Probleme stellt die Schaffung von Zweimannwahlkreisen für die mit der Erststimme direkt gewählten Kandidaten dar.Abstract: Surplus mandates are a peculiarity of the German electoral system. Surplus mandates emerge when a party gains more constituency seats than the total amount of seats to which it is entitled according to the proportionality principle as determined by its share of second votes. Until Reunification in 1990, surplus mandates were only negligible phenomena. However, since then their number and relevance has dramatically increased. In the federal election of 2009, 24 surplus mandates emerged, more than ever before. This increase is foremost the consequence of the changed structure of the party system, which is now an established 5-parties-system with two comparatively minor big parties. Surplus mandates are on the one hand a problem of constitutional law while on the other hand they represent a violation of fundamental principles of fairness and justice. one solution for all these problems would be to create two-member-districts for the representatives who are directly elected on the first vote.
Fehlen einst im Zentrum der deutschen Modernitätskrise stand. METHODEN Felix Brosius: SPSS-Programmierung. Effizientes Datenmanagement und Automatisierung mit SPSS-Syntax. Bonn: mitp 2005, 386 S., € 39,95.
Überhangmandate stellen eine einzigartige Besonderheit des deutschen Wahlsystems dar. Zwar wurden sie bis 1990 als weitgehend irrelevant für die Praxis betrachtet, für verfassungstheoretische Diskussionen, inwiefern durch Überhangmandate der Wahlrechtsgrundsatz der Stimmengleichheit verletzt wird, gaben sie jedoch seit Anbeginn der Republik Anlass. Seit den Bundestagswahlen von 1990 nahmen die Überhangmandate dramatisch zu, was zu einer neuerlichen verfassungsrechtlichen Diskussion führte. So umfangreich die juristische Literatur zum Thema ist, so selten sind -bis auf wenige Ausnahmen -empirische Untersuchungen des Problems. In dem vorliegenden Artikel wird ein Modell entwickelt, das in der Lage ist, die Auswirkungen einzelner Faktoren auf die Wahrscheinlichkeit des Entstehens von Überhangmandaten sowohl isoliert als auch in ihrer Gesamtheit zu analysieren. EinführungÜberhangmandate stellen sicherlich eine der interessantesten Eigentümlichkeiten des bundesdeutschen Wahlsystems dar. Allerdings interessierten sich bis vor kurzem außer einigen Wahlrechtstheoretikern (vgl. u.a. Schwarz 1962;Meyer 1987) Wenige für dieses komplexe Thema. Erst als nach der Wiedervereinigung die Anzahl der Überhang-mandate sprunghaft zunahm, 1 rückten diese in den Blick der Parteistrategen und Verfassungsjuristen. Insbesondere das Wahlergebnis von 1994, bei dem die CDU 12 Überhangmandate erzielt hatte und die SPD 4, wodurch sich die knappe parlamentarische Mehrheit der CDU/FDP-Koalition von 2 Sitzen auf 10 erhöhte, löste eine wahre Flut von Publikationen über die Rechtmäßigkeit von Überhangmandaten aus (vgl. u.a.
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