Die alte, durch die Autoritat eines Ricord besonders gestfitzte Lehre, dag die Syphilis nur einmal auf den Menschen iibertragen werden kOnne, wurde zum ersten Male stark ersehiittert, als, wenn auch nur in ganz vereinze]ter Zahl, Beispiele einer offensichtlichen zweimaligen Infektion bekannt wurden. Seitdem sind zur Kli~rung dieser Frage von der Reinfek~ion bei Syphilis, die im wesentlichen eine Frage der Immunitatsverhiiltnisse bei Syphilis bildet, zahlreiche Tierexl)erimente angestellt, vor allem yon N eisser (1) und seinen Sch~ilern auf Butavia, sowie yon Landsteiner und Finger (2). Besonders brennend wurde die Frage der Reinfektion in den letzten Jahren, als unter der modernen Salvarsantherapie im Gegensatz zu den sehr spiixliehen Reinfektionen z. Zt. der reinen Quecksilberbehandlung pl0tzlieh eine reeht groi3e Zahl yon Reint'ektic.nen bekannt gegeben wurde. Ffir die Salvarsanfrage waren diese F~]le nebenbei yon ~ussehlaggebender Bedeutung, weil ihr Vorkommen als sieherster Beweis for die M6g]ichkeit einer sehnellen und vollkommenen Ausheilung einer grogen Zahl yon Syphilisfiillen angesehen wurde. Leider fiel man jedoeh jetzt im G egensatz zu dem frfiheren Skeptizismas vielfaeh ins Gegenteil, und so vermag hente mancher der als Reinfektion bekannt gegebenen Ffille einer einigermagen kritisehen Betrachtung nicht mehr Stand zu halten. In einer ausffihrliehen Arbeit hat kiirzlich B e n a r i o (3) s~mtliche Reinfektionen der Salwrsanperiode gesammelt und sie entsprechend ihrer Wahrseheinlichkeit Arch. f. Dermat. u. Syph. Bd. CXXIV.29
Interne Tuberkulindarreichung zu dia nostischenZwecken. Yon Ferdinand Hell.Von der gleichen Wichtigkeit wie die Anwendung des Tuberkulins in der Therapie der Tuberkulose ist seine Verwendung als diagnostisches ttilfsmittel in F~illen, wo die Bazillenuntersuchung unmSglich ist oder im Stiche l~sst und die physikalischen Untersuchungsmethoden, sowie die fibrigen Symptome kein eindeutiges Krankheitsbild liefern.Die zu diagnostischen Zwecken am h~ufigsten angewandte Methode ist die subkutane Injektion, deren hoher Wert heute fast einstimmig anerkannt wird.Sehr bekannt ist ferner die v. Pirquetsche Kutanreaktion (Hautimpfung mit 25~ Kochschem TA). Doch wird ihr spezifischer Charakter fiir Erwachsene vielfach angezweifelt, und sie hat daher an Ansehen und Verbreitung eingebiisst.Von ihr wenig abweichend ist die yon Mendel1) angegebene, sp~ter yon den Franzosen Moussou und Mantoux --yon ihnen mit dem unsehSnen Namen ,Intradermoreaktion" bezeichnet --und neuerdings yon R 5 m e r e) angewendete Intrakutanreaktion, bei der mit einer Pravazspritze das Tuberkulin direkt in die Haut gebracht wird. M e n d el s) h~lt sie fiir ebenso leistungsfiihig wie die subkutane, sieht sogar bei ihr einen Vorteil vor jener darin, dass sie jede Allgemeinreaktion fast mit Sicherheit ausschliesst. Uns stehen fiber sie keine Erfahrungen zu Gebote. 1) Med. Klinik. 1908. Nr. 12. e) Beitriige zur Klinik der Tuberkulose. Bd. XII. Heft 1. 3) Beitriige zur Klinik der Tuberkulose. Bd. XIII. Heft 1. 1 m e t t e und B r e t o n 7) nach rektaler Darreichung yon 0,01 g. Manch. reed. Wochenschr. 1908. Nr. 5. Beitr~ge zur Klinik der Tuberkulose. Bd. XI. Heft 2. Mttnch. reed. Wochenschr. 1909. Nr. 44. Wien. klin. Wochenschr. 1904. Nr. 21 u. 22. Zeitschr. fiir Tuberkulose. Bd. XII. Heft 3. Deutsche med. Wochenschr. 1907. Nr. 33. Sitzung yore 1. H. 1908. Referat der Miinch. med.
Zur Bekanntgabe des folgenden Falles sind wir berechtigt, well wir glauben, dab er geeignet ist, zur Kl~rung auf dem Gebiet der Atrophien und Degenerationen der Haut beizutragen, und hoffen, dab hierdurch die Fachgenossen zur VerSffentlichung ~hnlicher, seltener und schwer diagnostizierbarer F~lle angeregt werden. Es haadelt sich um fo]genden Fall: Alfred N., 16 Jahre alt, aus gesunder Familie, frfiher nie ernstlich krank, jetz~ Sehlosserlehrling~ kommt in unsere Behandlung wegen eines seit fl Monaten bestehenden, frfiher noch hie vorhanden gewesenen, n~ssenden Kopfekzems, das auf antlekzematSse Therapie in paar Wochen abheilt. Bei der Aufnahme konstatierten wir auBerdem-was uns hier besonders interesslert-eine Hautver~inderung im Gesicht, die seit der Geburt bestehen soll und keine Sensatlonen verursacht. Von einer frfiheren Entzfindung oder einem Trauma usw. an dieser S~elle ist nlchts bekannt. Bei Oesehwlstern und Eltern soll nichts dergleiehen vorhanden seln. Die Hautver~nderung befindet sich ganz symmetrisch auf beiden Wangen unterhalb und seitlich yon den Augen. Die obere Grenze entspricht dem Infraorbitalrand, berfihrt fast den lateralen Augenwinkel, geht yon da his nahe an die Ansatzstelle des 0hrl~ppchens~ verl~uft yon bier in einem naeh unten konvexen Bogen his 11/~ cm lateral yore Mundwinkel und dann zlemlich stei] naeh oben zum Infraorbitalrand. Die Grenzo ist oben ziemlieh scharf, geh~ seitlich und unten unmerklich in die gesunde Haut fiber. Der so umschriebene Bezirk ist ausgefiiIlt you kleinsten BaN ken oder Leisten, die ca. steeknadelkopfgroBe Felder zwischen sich fassen und hierdureh ein ziemlich regelm~13iges, feines l~etz crier Gitterwerk 48*
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